AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bischöfe suspendieren Teilnahme am „nationalen Dialog“

Mittwoch, 21 September 2016 gewalt   bischöfe  

Kinshasa (Fides) – Die kongolesischen Bischöfe suspendieren ihre Teilnahme am nationalen Dialog nach den anhaltenden Unruhen in Kinshasa (vgl. Fides 19 und 20/9/2016) und machen ihre Rückkehr an den Verhandlungstisch vom Verzicht des scheidenden Präsidenten Joseph Kabila auf die Teilnahme an der Wahl abhängig.
“Das Blut, das unsere unschuldigen Brüder und Schwestern für die Verfassung vergießen, appelliert an uns. Dies ist für uns ein Zeichen der Zeit“, heißt es in einer Verlautbarung der Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo. “Aus Respekt ihnen gegenüber und im Zeichen der Solidarität mit den Angehörigen und dem ganzen kongolesischen Volk hält es die Bischofskonferenz für angemessen, die eigene Teilnahm am nationalen Dialog im Zeichen der Trauer zu suspendieren”. Die Bischöfe verurteilen die Gewalt „von welcher Seite sie auch kommt“ und erinnern alle Bürger daran, dass „sie keine Feinde sondern Brüder sind, Bürger desselben Staates, den sie gemeinsam aufbauen und nicht zerstören sollen”.
Als Bedingung für die Rückkehr an den Verhandlungstisch nennen die Bischöfe die Unterzeichnung einer politischen Vereinbarung zu folgenden Punkten: “Es muss eindeutig festgelegt werden, dass der scheidende Präsident bei den kommenden Präsidentschaftswahlen nicht kandidieren wird und dass diese so schnell wie möglich festgelegt werden”.
Infolge der Unruhen wurde der Nationale Dialog für 48 Stunden ausgesetzt. Am heutigen 21. September ist die Situation in Kinshasa dem Anschein nach ruhig. Wie aus einer provisorischen Bilanz hervorgeht, sollen bei den Ausschreitungen der vergangen Tage mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen sein. Zahlreiche Gebäude wurden geplündert.
(L.M.) (Fides 21/9/2016)


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