VATIKAN - Die Katechese von Papst Benedikt XVI. zum zweiten Teil von Psalm 144: „Glücklich das Volk, dessen Gott der Herr ist“, denn es ist „ein Volk, dass nicht auf seinen Glauben und auf seine geistlichen und moralischen Werte verzichtet“.

Mittwoch, 25 Januar 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Am heutigen Mittwoch, den 25. Januar, empfing Papst Benedikt XVI. in der nach Paul VI. benannten Audienzhalle die Pilger zur Generalaudienz. In seiner Katechese kommentierte der Papst den Psalm 144: „Danklied auf das Glück des Gottesvolkes“ und insbesondere den zweiten Teil (Vers 9-15). Es geht hier um die „Figur des Gesalbten“, das heißt des „Geweihten“ par excellence, d.h. um Jesus, der alle anzieht, damit „alle eins sind“ (vgl. Joh 17, 11.21). Nicht umsonst steht im Mittelpunkt der Szene, die den Lobgesang beherrscht, das Wohl, das Glück und den Reichtum, als typische Zeichen der messianischen Zeit“, so der Heilige Vater.
Am Ende der Geschichte „wird die Stimme des Bösen, die der Psalmist mit der ‚Lüge’ beschreibt und als ‚Meineid’, was stellvertretend für die Götzenverherrlichung steht… Doch diesem negativen Aspekt folgt die viel ausführlicher beschriebene positive Dimension der neuen und freudigen Welt, die kommen wird“. In der neuen Welt des „messianischen Friedens stellt uns der Psalmist eine Reihe von Bildern des gesellschaftlichen Zusammenlebens vor, die „auch für uns als Vorhersage einer gerechteren Gesellschaft gelten kann“: vor allem was die Familie und das wirtschaftliche Wohl anbelangt, die Felder und ihre Früchte, die weidenden Herden, das Vieh, die Stadt und die ganz bürgerliche Gesellschaft“, die schließlich das wertvolle Geschenk des Friedens und der öffentlichen Ordnung empfangen wird.“
Diese Welt, die sich so sehr von der Realität unterscheidet und doch möglich ist, „ist dem Werk des Messias, aber auch dessen Volk, anvertraut“, so der Papst weiter. „Gemeinsam können wir alle zu diesem Plan der Harmonie und des Friedens beitragen, wenn wir die zerstörerischen Aktionen des Hasses, der Gewalt und des Krieges beenden. Es muss jedoch eine Entscheidung getroffen werden, indem wir uns auf die Seite des Gottes der Liebe und der Gerechtigkeit stellen. Deshalb endet der Psalm mit einer Seligpreisung des Volkes „dessen Gott der Herr ist“, ein Volk, das nicht auf seinen Glauben und seine geistlichen und moralischen Werte verzichtet“. (SL) (Fidesdienst, 25/01/2006 - 27 Zeilen, 356 Worte)


Teilen: