AFRIKA/NIGERIA - Bischöfe: “Die Welle der Gewalt hat eine Spur des Blutes und der Verwüstung hinterlassen”

Freitag, 16 September 2016 politik   gewalt   schariah   bischöfe  



Abuja (Fides) - “Eine Welle der Gewalt, für die Nomaden und andere Mörder verantwortlich sind, hat eine Spur des Blutes und der Verwüstung hinterlassen”, so die nigerianischen Bischöfe in einer gemeinsamen Botschaft, die am Rande ihrer Vollversammlung veröffentlicht wurde.
Mit dieser Botschaft ändern die Bischöfe ihren Ton gegenüber dem nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari, den sie in der Vergangenheit insbesondere für dessen Anti-Korruptions-Kampagne gelobt hatten (vgl. Fides 4/5/2016). Die Bischöfe betonten zwar, dass die Wahl des Muslims Buhari, “eine der friedlichsten in der Geschichte des Landes” war und dass die Nigerianer durch ihre Stimme führ ihn unter Beweis gestellt haben, dass “über die Grenzen der Religionen, Ethnien und Regionen hinaus ein neues Kapitel in einer Geschichte der zertrümmerten Träume geschrieben werden soll“, wiesen aber auch darauf hin, dass das „Sektierertum“ im Zusammenhang mit der jüngsten Präsidentschaftsernennung „mit der moralischen Glaubwürdigkeit eines Präsidenten nur schwer vereinbar ist“..
Die Bischöfe betonen, dass “politische Gewalt, Korruption, bewaffnete Raubüberfälle, Ritualmorde und verschiedene andere Übel der Vergangenheit auch heute noch präsent sind und uns auch heute noch im Schlamm zu versinken scheinen lassen. Die Menschen leiden heute unter Krankheit und Hunger. Das Ergebnis ist die Zunahme der Gewalt unter staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren“.
Die Bischöfe erinnern daran, dass der Staat die Sicherheit alle Bürger garantieren muss und deren Gleichheit vor dem Gesetz und betonen, dass die “Verbreitung der Scharia im öffentlichen Leben dem Geist der Verfassung widerspricht”.
Abschließend erinnern die Bischöfe den Präsidenten daran, dass “die meisten Nigerianer enttäuscht sind, weil sie die Hoffnung infolge der Entschlossenheit zum Wandel, schwinden sehen”, dabei dürfe er auch “die Anklage der Vetternwirtschaft und des Sektierertums bei der Ernennung der Beamten” nicht ignorieren”.
(L.M.) (Fides 16/9/2016)


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