AFRIKA/GABUN - Bischof von Port Gentil: “Die Menschen sind dankbar für den Appell des Papstes”

Mittwoch, 14 September 2016 bischöfe   politik  

Libreville (Fides)- “Die Menschen in Gabun sind dankbar für den Appell des Papstes für unser Land”, so Bischof Euzébius Chinekezy Ogbonna Managwu von Port Gentil, der sich zum Studienseminar der Kongregation für die Evangelisierung der Völker für neu ernannte Bischöfe aus den Missionsgebieten in Rom aufhält (vgl. Fides 2/9/2016).
“Ich habe nach dem Papstappell verschiedene begeisterte Anrufe aus Gabun erhalten Die Menschen freuen sich und wissen: ‚der Papst betet für uns, wir sind nicht allein’. Dies ist für uns alle sehr ermutigend wenn es darum geht für unser Land zu beten und die Hoffnung nicht aufzugeben“, so der Bischof. Nach dem Angelus richtete Franziskus einen Blick auf das afrikanische Land Gabun, „das eine schwere politische Krise erlebt“. Im Anschluss an die Wahl am 27. August kam es in Gabun zu Ausschreitungen, unter anderem wurde das Parlamentsgebäude in Brand gesetzt, mehrere Menschen starben. Franziskus vertraute die Opfer der Auseinandersetzung und ihre Angehörigen dem Herrn an und rief „besonders die Katholiken“ dazu auf, für den Frieden zu arbeiten und das Recht zu respektieren.
Die Bischöfe hatten bereits am 2. September eine Botschaft veröffentlicht (vgl. Fides 6/9/2016) und am 10. September in einem gemeinsamen Appell erneut zur Ruhe und zum Gebet aufgerufen aber auch die politischen Verantwortlichen gebeten alles zu tun „damit die Wahrheit der Urnen, die objektiv überprüft werden kann, von allen respektiert wird. Auf diese Weise können wir verhindern dass es zu Gewalt und dem Verlust von Menschenleben sowie der Verwüstung von öffentlichem und privatem Eigentum kommt. Ohne diesen Respekt sind Wahlen oder die Teilnahme daran nutzlos“.
“Derzeit ist die Situation zwar ruhig, doch die Atmosphäre ist angespannt im Vorfeld des Beschlusses des Verfassungsgerichts über die Bestätigung oder Annullierung des Wahlergebnisses und des Siegs des scheidenden Präsidenten Ali Bongo Ondimba über seinen Herausforderer Jean Ping bei der Wahl am vergangenen 27. August”, so Bischof Managwu.
Als einer der wichtigsten Erdölproduzenten leidet Gabuns Volkswirtschaft unter dem Einsturz der Erdölpreise. “Meine Diözese Port Gentil ist das Wirtschaftszentrum des Landes”, so Bischof Managwu, “Trotzdem leben viele Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Der Staat kürzt die öffentlichen Stellen, nachdem die Gewinne aus den Erdöleinnahmen zurückgegangen sind. Zu den Jugendlichen sage ich: kehrt auf die Felder zurück, dann haben wir wenigstens etwas zu essen. In Gabun gibt es viel fruchtbares Ackerland, das nicht bewirtschaftet will, weil man es vorzog, Lebensmittel zu importieren, als die Erdölpreise hoch waren. Nun müssen wir lernen, wie wir uns selbst mit Lebensmitteln versorgen können“, so der Bischof abschließend.
(L.M.) (Fides 14/9/2016)


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