ASIEN/JORDANIEN - Kirchen des Nahen Ostens danken Vertretern des Islam für die Anerkennung des christlichen Beitrags zur arabischen Kultur

Freitag, 9 September 2016 ostkirchen   krisengebiete   migranten  

MECC

Amman (Fides) – Die christlichen Kirchen und Gemeinden des Nahen Ostens würdigen in einer gemeinsamen Botschaft die Initiativen von muslimischen Einrichtungen und Religionsvertretern der Region, „die Extremismus und Gewalt ablehnen und die Rolle der christlichen Gemeinden als wesentlichen Bestandteil der arabischen Kultur und der ganzen Region anerkennen und fordern, dass diese erhalten bleiben”. In Die Oberhäupter der Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften im Nahen Osten, tagten im Rahmen ihrer XI. Generalversammlung in Amman (Jordanien) und veröffentlichten am Ende der Versammlung, am 8. September eine gemeinsame Schlusserklärung. “Die Versammlung”, heißt es dort, “wünscht sich, dass diesen Stellungnahmen muslimischer Institutionen und Religionsvertretern auch konkrete Maßnahmen folgen, damit ein neues Modell der Zusammenarbeit und des Zusammenlebens entsteht”.
In ihrer Schlussbotschaft präsentieren die Kirchen auch gemeinsame Maßnahmen zur Überwindung der derzeitigen dramatischen Lage im Nahen Osten. Zum Beispiel soll eine gemeinsame Delegation die Länder des Nahen Ostens bereisen und sich dort mit zivilen und religiösen Vertretern treffen. Unter anderem will man sich auch mit Vertretern der sunnitischen Al-Azhar-Universität und der schiitischen Qom-Universität über gemeinsame Lösungen beraten, die zum Erhalt der christlichen Präsenz in der Region beitragen. Die Oberhäupter der Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften im Nahen Osten bitten schließlich auch die internationale Staatengemeinschaft um ein Eingreifen zu Beendigung des Konflikts in Syrien und die Beendigung “des Verkaufs von Waffen an Terroristen”. Dabei dürfe auf keinen Fall “die Einheit Syriens” und das friedliche Zusammenleben ethnischer und religiöser Gruppen in der syrischen Gesellschaft in Frage gestellt werden.
In ihrer gemeinsamen Erklärung erinnern sie die arabischen Ländern und die internationale Gemeinschaft an ihre Verantwortung bei der Aufnahme von Flüchtlingen, wobei jedoch auch eine „möglichst rasche“ künftige “Rückkehr” der Flüchtlinge in die Heimat gefördert werden soll. Es wird auch an das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat erinnert und um eine Beendigung der „anormalen“ Situation auf der Insel Zypern gebeten.
Abschließend danken die Versammlungsteilnehmer dem jordanischen Königreich für die Gastfreundschaft und den ägyptischen Behörden für das neue Gesetz zum Bau von Kirchen.
(GV) (Fides 9/9/2016).

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