ASIEN/MYANMAR - Bischof von Myitkyina: “Es gibt neue Hoffnung für den Frieden mit ethnischen Minderheiten”

Freitag, 9 September 2016 religiöse minderheiten   politik   frieden   gerechtigkeit   aussöhnung   ethnische minderheiten  

Myitkyina (Fides) – Seit langem ist die Aussöhnung mit ethnischen Minderheiten Thema auf der politischen Agende in Myanmar: “Mit der neuen Regierung der Liga für Demokratie und nach der Konferenz von Panglong, hoffen wir nun, dass dieser Prozess Wirklichkeit wird“, so Bischof Francis Daw Tang von Myitkyina im Staat Kachin im Norden Myanmars, wo die vorwiegend christliche Minderheit der Kachin lebt. Aus dem Staat nahmen 24 Delegierte, darunter zwei Katholiken, an der Konferenz teil.
“Die Frage der Inklusion der ethnischen Minderheit beschäftigt unser Land seit mindestens 60 Jahren und während der vergangenen Jahrzehnte gab es viele Hindernisse und Missverständnisse. Heute wurde ein Dialogprozess auf den Weg gebracht, der zur Aussöhnung führen soll und das ist alleine schon eine gute Nachricht“, so der Bischof.
Nach der Konferenz, bei der kein Waffenstillstand vereinbart wurde, „soll innerhalb der kommenden sechs Monate eine road map entwickelt werden”, so Bischof Tang weiter, “Viel hängt noch von den Militärs ab: die Regierung sollte garantieren, dass es nicht zu Missbrauch kommt und die Würde aller Einwohner des Landes geachtet wird.“ Ziel müsse es nach Ansicht der Kirche sein, „den Konflikt zu beenden, einen dauerhaften Frieden zu schaffen und die Rechte der ethnischen Minderheiten im Rahmen eines föderativen Staatssystems zu fördern“, so der Bischof. “In der Diözese Myitkyina leben heute noch über 8.000 Vertriebene, die nicht in ihrer Dörfer zurückkehren können. Sie werden von der Caritas unterstützt, doch wir versuchen ihnen auch durch die Bereitstellung von Ackerland einen eigenen Beitrag zur Selbstversorgung zu ermöglichen” so der Bischof abschließend, der hofft, dass “es bald möglichst Frieden geben wird, zum Wohl aller“.
(PA) (Fides 9/9/2016)



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