VATIKAN - „Die Medien - ein Netzwerk für Kommunikation, Gemeinschaft und Kooperation“ - Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel

Dienstag, 24 Januar 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Es ist mir eine Freude, in zeitlicher Nähe zur 40. Wiederkehr der Abschlusses des II. Vatikanischen Ökumenischen Konzils dessen Dekret über die Sozialen Kommunikationsmittel „Inter Mirifica" in Erinnerung rufen zu dürfen, das in insbesondere die Macht der Medien, die gesamte menschliche Gesellschaft zu beeinflussen, anerkannt hat. Die Notwendigkeit, jene Macht im Interesse der ganzen Menschheit zu zügeln, hat mich veranlasst, in dieser meiner ersten Botschaft zum Welttag der Kommunikationsmittel kurz über die Vorstellung von Medien als einem Netzwerk, das Kommunikation, Gemeinschaft und Kooperation ermöglicht, zu reflektieren“, so Papst Benedikt XVI. zu Beginn seiner Botschaft zum Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel 2006, der am Fest Christi Himmelfahrt, am 28. Mai dieses Jahres, gefeiert wird. Wie üblich wurde die Papstbotschaft am Fest des heiligen Franz von Sales, dem Schutzpatron der Journalisten veröffentlicht.
Obschon technologische Fortschritte im Medienbereich heute die Kommunikation zwischen Menschen auch im Fall großer Entfernung ohne Zeitversetzung möglich machen, werden wir „täglich daran erinnert, „dass Unmittelbarkeit der Kommunikation nicht notwendig Entwicklung von Zusammenarbeit und Gemeinschaft in der Gesellschaft heißt“, so der Papst. „Echte Kommunikation verlangt auf Prinzipien gestützten Mut und Einsatz. Sie erfordert die Entschiedenheit der Medienschaffenden, nicht unter dem Gewicht der Informationsfülle müde zu werden und sich auch nicht mit partiellen oder provisorischen Wahrheiten zufrieden zu geben.“.
Indem er den an die Medien gerichteten Aufruf zu verantwortlichem Verhalten als „Vorkämpfer der Wahrheit und Förderer des Friedens“ erneuert, weist der Papst darauf hin, dass die Medien zwar ein „großer runder Tisch" zum Dialog sind, „gewisse Tendenzen in den Medien eine Art Monokultur, verursachen, die kreatives Talent dämpft, die Subtilität komplexen Denkens reduziert und die Besonderheit kultureller Verhaltensweisen und religiösen Glaubens unterbewertet. Dies sind Verzerrungen, die sich ergeben, wenn die Medien-Industrie zum Selbstzweck wird oder nur gewinnorientiert arbeitet und den Sinn für die Verantwortlichkeit gegenüber dem Gemeinwohl verliert.“ Sodann betont der der Papst in seiner Botschaft die Notwendigkeit „präziser Berichterstattung über Ereignisse, vollständige Erläuterung von Sachverhalten und Vorgängen öffentlichen Interesses sowie fairer Darstellung verschiedener Auffassungen und Gesichtspunkte“. „Von besonderer Wichtigkeit ist es“, so der Papst in diesem Zusammenhang, „Ehe und Familienleben hochzuhalten und zu unterstützen, eben weil es zu den Fundamenten jeder Kultur und Gesellschaft gehört“ und durch die Darstellung „aufbauender Beispiele für Leben und Liebe der Menschen“ zur Erziehung von Kindern und Jugendlichen beitragen.
Sodann erinnert Papst Benedikt an drei Punkte, die bereits sein „verehrter Vorgänger Papst Johannes Paul II.“ beschrieben hat, „die notwendig sind für den Dienst der Medien am Gemeinwohl: Erziehung, Teilhabe und Dialog“. „Erziehung zum verantwortungsvollen und kritischen Gebrauch der Medien hilft den Menschen, sie intelligent und angemessen zu nutzen…Als eine öffentliche Dienstleistung erfordert soziale Kommunikation einen Geist der Zusammenarbeit und Mitverantwortung zusammen mit strenger Verantwortlichkeit im Gebrauch öffentlicher Ressourcen und der Wahrnehmung einer öffentlichen Treuhänderrolle (cf. Ethik in der Sozialen Kommunikation, 20) einschließlich des Rückgriffs auf Regelungen und andere Maßnahmen oder Strukturen, die dazu dienen, dieses Ziel zu verwirklichen. Drittens, schließlich, bieten die Förderung des Dialogs durch den Austausch im Lernen, der Ausdruck von Solidarität und der Einsatz für den Frieden eine große Gelegenheit für die Massenmedien, die erkannt und wahrgenommen werden muss.“
Papst Benedikt XVI. erklärt abschließend, er sei zuversichtlich, „dass ernsthafte Bemühungen zur Realisierung dieser drei Schritte den Medien helfen werden, sich richtig zu entwickeln als ein Netzwerk von Kommunikation, Gemeinschaft und Zusammenarbeit sowie dabei Männern, Frauen und Kindern behilflich sind, sich der Würde des Menschen stärker bewusst zu werden, verantwortungsvoller und offener gegenüber anderen, besonders gegenüber den Bedürftigsten und schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft.“ (SL) (Fidesdienst, 24/01/2006 - 53 Zeilen, 590 Worte)


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