AFRIKA/GABUN - Nach der Bekanntgabe des Wahlsiegs des scheidenden Präsidenten kommt es zu Ausschreitungen

Donnerstag, 1 September 2016 wahlen   gewalt  

Libreville (Fides) – Mindestens zwei Menschen wurden in der gabunische Hauptstadt Libreville, ermordet, nachdem die Polizei in das Büro von Jean Ping, Herausforderer des scheidenden Präsidenten Ali Bongo Ondimba, bei der Präsidentschaftswahl am vergangenen 27. August eingedrungen war.
Am 30. August hatte die Wahlkommission den Sieg Bongos mit 49,80% der Stimmen bekannt gegeben, während Jean Ping 48,23% erhielt. Danach forderte Ping die erneute Auszählung der Stimmen. Frankreiche, die Europäische Union und die Vereinigten Staaten forderten die Veröffentlichung der Ergebnisse aller 2.500 Wahllokale.
Nach der Bekantgabe der Niederlage Pings gab es in der Hauptstadt mehrer Plünderungen und Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften, wobei es auch zu einem Übergriff auf das Parlamentsgebäude kam, das in Brand gesteckt wurde. Unterdessen patrouillieren in Librevill Polizeibeamte und Gendarme in Panzerfahrzeugen, während Telefon- und Internetverbindungen gekappt wurden.
Die Polizei rechtfertigt das Eindringen in das Büro Pings damit, dass sich dort der mutmaßliche Täter des Brandanschlags auf das Parlament versteckt gehalten haben soll.
Am Vorabend der Wahl hatte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Mathieu Madega Lebouakehan von Mouila daran erinnert, dass “die Wahl ein wichtiges Ereignis ist, von dem die Geschichte des Landes abhängt“ weshalb die Hilfe Gottes notwendig wie. Am 26. August hatte die katholische Kirche zu einem Rosenkranzgebet in allen Pfarreien des Landes eingeladen, bei dem die Gläubigen für den Frieden beteten.
(L.M.) (Fides 1/9/2016)



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