ASIEN/MYANMAR - Kardinal Bo fordert Beteiligung der Minderheiten an einer “inklusiven Friedenskonferenz“

Dienstag, 23 August 2016 religiöse minderheiten   frieden   gerechtigkeit   politik   kriege  

Yangon (Fides) – Nach einem halben Jahrhundert der Militärregierung in Myanmar sieht sich das Land mit einer Reihe von Konflikten zwischen der Armee und ethnischen Minderheiten im ganzen Land konfrontiert. "Es ist wichtig, dass die neue Regierung sich um einen dauerhaften Frieden mit diesen Gruppen bemüht”, so der Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Maung Bo. "Die Regierung versucht eine Lösung zu finden, doch der Aufbau des Friedens wird viel Zeit erfordern“. Wahrer Frieden kann nur entstehen „wenn die wichtigsten beteiligten Parteien daran beteiligt werden und diese an der bevorstehenden Friedenskonferenz in Myanmar teilnehmen", so der Kardinal weiter, der alle dazu einlädt, „die Bereitschaft zur Aussöhnung kund zu tun“.
"Führungskräfte, bewaffnete Gruppen und Parteien: alle besitzen die moralische Pflicht, den Weg des Friedens zu beschreiten”, so Kardinal Bo, der auch die Beteiligung jener Organisationen an der “Konferenz von Panglong des 21. Jahrhunderts“ fordert, die den Waffenstillstand bisher noch nicht unterzeichnet haben. Mit der Konferenz will die derzeit von der Liga für Demokratie angeführte birmanische Regierung die Friedensgespräch mit den ethnischen Gruppen, die für mehr Unabhängigkeit kämpfen, wieder in den Mittelpunkt der politischen Agenda stellen.
Nach Ansicht des Kardinals handelt es sich dabei um einen historischen Schritt, da erstmals seit dem 12. Februar 1947 wieder eine solche Konferenz stattfindet. Damals unterzeichneten vier ethnische Gruppen die Gründung Birmas: Bamar, Chin, Kachin und Shan. Nach Ansicht von Beobachtern könnte ein föderatives Staatssystem mögliche Perspektiven für eine Aussöhnung schaffen.
(PA) (Fides 23/8/2016)


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