AFRIKA/NIGERIA - Neue Polio-Fälle im Norden Nigerias

Samstag, 13 August 2016 minderjährige   krisengebiete   gesundheitswesen  

Lagos (Fides) – In Nigeria wurden nach zwei Jahren erneut die ersten beiden Fälle von Kinderlähmung diagnostiziert und zwar in einem Gebiet, das vor kurzem von den islamischen Extremisten befreit wurden, wo immer wieder Übergriffe auf freiwillige Helfer der Impfkampagnen verübt. Dies teilten am vergangenen Donnerstag die nigerianische Regierung und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit.
In jüngster Vergangenheit war Nigeria von der Liste der WHO mit endemischer Poliomyelitis gestrichen worden, so dass im Oktober der afrikanische Kontinent als polio-frei galt. Doch nun trat die Kinderlähmung bei zwei Kindern in zwei Gemeinden der der Provinz Borno im Nordosten des Landes auf, die bis vor kurzem von der islamistischen Boko Haram gehalten wurden. Dies bestätigte der Gesundheitsminister Isaac Adewole in einer offiziellen Erklärung.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuche bereits 2010 durch besondere Schutzmaßnahmen für rund 200.000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens zu garantieren, dass möglichst viele Kinder im Alter unter 5 Jahren geimpft werden können. Allein in Jos sollten insgesamt 215.000 Kinder geimpft werden, nachdem bereits im Dezember 2009 rund 300.000 Kinder geimpft worden waren. In Nigeria bestand damals die Gefahr einer weiteren Epidemie, nach dem es bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 zu einer solchen Epidemie gekommen war. Nach mehreren Impfkampagnen im Jahr 2009 konnte die Zahl der Infektionen jedoch auf die Hälfte reduziert werden. (vgl. Fides 10/03/2016)
(CE) (Fides, 13/08/2016)


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