AFRIKA/SUDAN - Befeiung von der modernen Sklaverei: Trinitarier wollen sich der Kindersoldaten und Straßenkinder in Khartum annehmen

Montag, 23 Januar 2006

Khartum (Fidesdienst) - Ein Zentrum, in dem Straßenkinder und Kinder unterkommen sollen, die gezwungen wurden, während des Bürgerkriegs in den Reihen der sudanesischen Milizen zu kämpfen, wollen die Trinitarier in Zusammenarbeit mit den Mercedariern (auch Nolasker) in der sudanesischen Hauptstadt Khartum eröffnen.
Im Norden des Landes leben zahlreiche Flüchtlinge und Vertriebene aus dem Süden des Landes. In den 21 Jahren des Bürgerkriegs verloren viele Kinder ihre Eltern und wurden damit zu Kriegswaisen oder sie wurden an die „Kriegsherren“ verkauft. Einige konnten sich aus dieser modernen Form der Sklaverei befreien, andere leiden noch heute unter mangelnder Freiheit. Zahlreiche Verbände, darunter auch die „Internationale Solidarität der Trinitarier“ engagieren sich weiterhin für den Freikauf von versklavten Kindern und Straßenkindern.
Das neue Zentrum soll sich vor allem um Kinder kümmern, die Schwierigkeiten bei der Rückkehr in die eigenen Heimatdörfer haben, entweder, weil es dort keine Angehörigen mehr gibt, oder weil sei hoffen, dass sie im Norden andere Familienangehörige treffen könnten, die ebenfalls freigekauft wurden.
Bei den Jugendlichen handelt es sich größtenteils um Christen, denen die staatlichen Behörden nicht helfen. Aus diesem Grund soll die Situation der Kinder durch den Bau eines Zentrums offiziell gemacht werden, da sie von den Organismen, die am Projekt beteiligt sind offiziell anerkannt werden.
In dem Zentrum sollen etwa 60 bis 100 Kinder wohnen und in jeweils vier Schlafsälen mit 22 bis 25 Betten untergebracht werden. Außerdem sind ein Versammlungsraum, Toiletten, ein Speisesaal, ein Vorratsraum, eine Küche, Büroräume und Unterkünfte für die Angestellten, sowie ein Krankenzimmer vorgesehen.
Das Projekt wurde von der Niederlassung der „Internationalen Solidarität der Trinitarier“ in Spanien auf den Weg gebracht. Der Verein gehört zum Orden der Trinitarier und hilft vor allem Opfern der Sklaverei und der religiösen Verfolgung.
Im Sudan engagiert sich der Orden bereits seit über 10 Jahren für die Befreiung und Aufnahme von versklavten Kindern. Das jüngste Projekt wird in Europa von der Nichtregierungsorganisation „Azione Libradora“ der Mercedarier unterstützt.
Bisher wurden im Sudan folgende Projekte verwirklicht: Heime für Straßenkinder, in denen über 600 Kinder untergebracht wurden; Ausbildung von Mitarbeitern zur Fortbildung von Erwachsenen in den Dörfern; Verteilung von Trinkwasser im Umfang von über 130.000 Litern pro Tag an Schulen, Pfarreien und christliche Gemeinden, in Regionen, in denen Christen keinen Anspruch auf die örtliche Wasserversorgung haben; Verteilung von 50 Rollstühlen an Menschen, die sonst keine Möglichkeit hätten, sich Lebensmittel zu besorgen; Unterstützung von armen Familien: Der Sudan ist das ärmste Land Afrikas, in dem viele Menschen oder ganze Familien nur dreimal pro Woche etwas zu essen haben. Das Hilfswerk der Trinitarier sorgt dafür, dass diese Menschen mindestens einmal am Tag etwas zu Essen bekommen. (LM) (Fidesdienst, 23/01/2006 - 40 Zeilen, 443 Worte)


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