ASIEN/SYRIEN - Die “ al Nusra-Front” ändert ihren Namen. cambia nome. Bischof Audo dazu: „Reine Taktik, die 'gemäßigten Rebellen' gibt es nicht

Freitag, 29 Juli 2016 dschihadisten   kriege   internationale politik  

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Aleppo (Fides) – Der Entschluss der jihadistischen Gruppierung Jabhat al-Nusra ihren Namen zu ändern und ihren formalen Austritt aus dem al Qaida-Netz anzukündigen ist „lediglich ein taktischer Schachzug um den Anschein einer 'gemäßigten islamistischen Rebellion' zu vermitteln, die innerhalb der im Krieg gegen Assad engagierten Kräfte bestünde. Eine derartige Größe gebe es aber in Wirklichkeit nicht“. Davon ist Antoine Audo, der chaldäische Bischof von Aleppo überzeugt. „Den Namen ändern und damit selbst den Austritt aus al Qaida proklamieren“ - erklärt der Bischof der syrischen Märtyrerstadt gegenüber Fides - „ändert absolut nichts an dem realen Plan. Sie sind immer die selben, Vertreter eben des sunnitisch-jihadistischen Extremismus. Sie ändern ihren Namen aus rein taktischen Gründen. Es ist ein irreführendes Spiel in dem Versuch sich als Vertreter jener imaginären 'gemäßigten syrischen Opposition' auszugeben, von der sie offenbar gewisse Machtmittel brauchen, um ihre Pläne für Syrien weiterführen zu können“.
Gestern, am 28, Juli kündigte Abu Muhammad al-Jawlani, der militärische Führer der al Nusra-Front an, dass die Gruppe von jetzt an Jabhat Fatah Al-Sham (Front für die Eroberung der Levante) heißen werde.
In einem exklusiv von al Jazeera veröffentlichten Video bestätigte al Jawlani auch den Austritt von al Nusra aus dem al Qaida-Netz; er begründete diese Entscheidung damit, dass er beabsichtige „die Entfernung zwischen den jihadistischen Gruppierungen zu vermindern“, die im syrischen Konflikt aktiv sind. In dem selben Video dankte der Jihadisten-Chef jedoch der derzeitigen al Quaida-Spitze (das von Osama Bin Laden begründete Jihadisten-Netz) dafür dass „sie die Notwendigkeit des Austritts verstanden habt“. In der Vergangenheit waren die Milizen von al Nusra in bewaffnete Kämpfe um die Kontrolle des Territoriums auch mit den Jihadisten des sog. Islamischen Staats (Daesh) involviert.
(GV) (Fides 29/7/2016).


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