AMERIKA/ARGENTINIEN - "Nie habe ich so viele Menschen gesehen, die auf der Straße leben“, klagt der Bischof von Neuquén an

Freitag, 29 Juli 2016 armut   bischöfe   ortskirchen  

Neuquén (Fides) – In den vergangenen Monaten ist die Zahl der Obdachlosen merklich angestiegen. „Nie zuvor in den sechs Jahren, die ich nun hier bin, habe ich so viele Menschen gesehen, die auf der Straße leben“, erklärte der Bischof der Diözese Neuquén. S.E. Mons. Virginio Bressanelli, S.C.I und drückte damit auch seine Besorgnis über die soziale Lage in der ganzen Provinz aus. „Früh am Morgen, wenn ich die Kathedrale öffne, gibt es Leute, die zum Schlafen hineingehen. Neulich habe ich neun Personen in der Nähe des Heizkörpers gesehen, und Pater Carlos hat mir dann gesagt, dass er an einem anderen Tag 11 gesehen habe. Wir lassen sie schlafen und sagen den Leuten sie in Ruhe zu lassen, sie nicht zu stören“.
Mons. Bressanelli sprach diese traurige Situation im Rahmen eines Gesprächs mit der Presse im Diözesanbüro an, bei dem die Arbeiten der Diözese für den 40. Jahrestag der Ermordung von S.E. Mons. Enrique Angelelli vorgestellt wurden. Abschließend ermahnte der Bischof die Gesellschaft im Ganzen, vor allem aber auch die Behörden, sich für eine Lösung dieses Problems einzusetzen. Aufgrund ihrer geographischen Lage und des Klimawandels ist die Provinz Neuquén seit 2014 eine der am meisten von Naturkatastrophen betroffene Gegenden in Argentinien (s. Fides 9/04/2014). Nach von Fides gesammelten Angaben haben Verwahrlosung, Elend und Probleme bei den Kommunikationsmitteln dazu beigetragen, dass die Armut in der Provinz schlimmer wird und Bevölkerung teilweise abgewandert ist.
(CE) (Fides, 29/07/2016)


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