AMERIKA/KOLUMBIEN - Anklage des Bischofs von Apartado: “Die Lage wird immer schwieriger”. Mehr als 1.500 blockiert

Donnerstag, 28 Juli 2016 menschenrechte   flüchtlinge   bischöfe   krisengebiete  

Turbo (Fides) – Angesichts der Zunahme der Anzahl an illegalen Migranten, die Tag für Tag in die kolumbianische Gemeinde Turbo, an der Grenze zu Panama, kommen, richtete der Diözesanbischof von Apartado, S.E. Mons. Hugo Torres Marin, die dringende Bitte an das Außenministerium, sich mit dieser humanitären Krise zu befassen. „Die Lage in Turbo, Antioquia, Capurganá und Sabzurro, im Choco-Gebiet wird mit jedem Tag bedenklicher; wir brauchen eine Antwort von der Ministeriumskanzlei“, heißt es in der Mitteilung einer lokalen Quelle an Fides.
„Die Besorgnis“, erklärt Mons. Torres Marin, „kommt daher, dass das Außenministerium sich zu diesem Thema nicht äußert, geschweige denn mögliche Lösungen anbietet; die gegenwärtige Situation fordert aber eine umgehende Antwort. Es gibt bereits Störungsaktionen der öffentlichen Ordnung aus der Bevölkerung, die sich gegen die Besetzung von Grundstücken wehrt, auf denen die Migranten Baracken aufgeschlagen haben, in denen sie wohnen; aufgrund der Gleichgültigkeit des Staates sind viele von ihnen Opfer von Diebstählen geworden, auch wenn sie kaum etwas haben. Der Bürgermeister sorgt zwar für Trinkwasser, Essen wird über die Kirche von der Sozialpastorale gestellt, aber das Problem bleibt und ist so ernst, dass inzwischen auch engagierte Laien zum Unterhalt dieser Personen beitragen“.
Zu den dort blockierten Migranten (s. Fides 5/07/2016) kommt ein täglicher Zustrom von 100 bis 400 Illegalen. Außerdem fiel vor einigen Tagen wegen eines Schadens in Capurganá die Elektrizität aus, wo das Choco-Volk bei Tempertaturen zwischen 32 und 35 Grad lebt. Dies führte zu Erhöhungen der Lebensmittelpreise, da in dieser Situation für die ersatzweise benutzten Generatoren für die Kühlanlagen Treibstoff gekauft werden muss.
Die tragische Situation in der kolumbianischen Gemeinde Uraba wurde durch die Schließung der Grenzen für Zuwanderer auf Anordnung des Präsidenten von Panama vom 9. Mai ausgelöst. Die Migranten aus Kuba, Haiti, Afrika und China hofften über Kolumbien und Panama in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Nach Schätzungen der Lokalkirche sind derzeit in dem Gebiet mehr als 1.500 Menschen blockiert.
(CE) (Fides, 28/07/2016)


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