VATIKAN - „Wir brauchen gut ausgebildete und mutige Priester, die ohne Ehrgeiz und Furcht, sondern überzeugt von der Wahrheit des Evangeliums, vor allem darum bemüht sind, Christus zu verkünden und in seinem Namen bereit, sich des menschlichen Leidens anzunehmen“. Papst Benedikt XVI. bei der Audienz für Lehrer und Studenten des Priesterseminars „Almo Collegio Capranica“ der Diözese Rom

Samstag, 21 Januar 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Am Tag vor dem Fest der heiligen Agnes, der Schutzpatronin des Priesterseminars „Almo Collegio Capranica“, empfing Papst Benedikt XVI. am Freitag, den 20. Januar, erstmals seit Beginn seines Pontifikats die Lehrer und Studenten des Priesterseminars der Diözese Rom in Audienz. In seiner Ansprache an die jungen Seminaristen betonte der Heilige Vater: „Ihr befindet euch in einer sehr wichtigen Zeit eures Lebens, in der Zeit euerer Ausbildung, eine günstige Zeit für das menschliche, kulturelle und geistliche Wachstum … Die ganze Organisation des Kollegs hilft euch dabei, euch auf die zukünftige pastorale Aufgabe vorzubereiten: das Gebet, die Sammlung, das Studium, das gemeinschaftliche Leben und die Begleitung der Ausbilder … Während dieser Jahre soll es euer Anliegen sein, jede Gelegeneheit zu nutzen, um unter den Menschen unserer Zeit vom Evangelium wirkkräftig Zeugnis abzulegen.“
Der Papst erinnerte auch daran, dass das Priesterseminar „Capranica“, das zur Diözese Rom gehört, stets in besonderer Treue mit dem Bischof von Rom verbunden war. Außerdem biete das Theologiestudium in Rom auch die Möglichkeit der Öffnung gegenüber den Erfordernissen der Weltkirche. „Um den Erwartungen der modernen Gesellschaft zu entsprechen, um Teil des umfassenden Evangelisierungswerkes zu sein, das alle Christen betrifft, brauchen wir gut ausgebildete und mutige Priester“, so der Papst weiter, die ohne Ehrgeiz und Furcht, sondern überzeugt von der Wahrheit des Evangeliums, vor allem darum bemüht sind, Christus zu verkünden und in seinem Namen bereit, sich des menschlichen Leidens anzunehmen, und alle den Trost der göttlichen Liebe und die Wärme der kirchlichen Familie erfahren lassen, vor allem die Armen und die Menschen, die sich in Schwierigkeiten befinden.“
Damit dieses Ziel erreicht werden kann, nannte der Papst folgende Voraussetzungen: menschliche Reife, fester Glaube an die geoffenbarte Wahrheit, ernsthaftes Engagement für die persönliche Heiligung und die Ausübung der Tugenden, Gemeinschaft mit den verschiedenen Komponenten des Gottesvolkes, damit bei jedem das Bewusstsein wachse, Teil des einzigen Leibes Christ zu sein. „Damit sich dies alles verwirklichen kann, lande ich euch, liebe Freunde, ein, den Blick fest auf Christus zu richten, den Urheber und Vollender des Glaubens (Heb 12,2). Je mehr ihr, in der Tat, in Gemeinschaft mit ihm verweilt, desto mehr werdet ihr fähig sein, treu seinen Spuren zu folgen“.
Abschließend versicherte der Heilige Vater die Lehrer und Studenten des Priesterseminars „Capranica“ seines Gebets und bat um die Fürsprache der heiligen Agnes, „die als junges Mädchen den Verlockungen und Gefahren widerstand und die wertvolle ‚Perle’ des Reiches zu ihrem Schatz machte und Christus bis zum Martyrium liebte.“ (SL) (Fidesdienst, 21/01/2006 - 38 Zeilen, 462 Worte)


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