AMERIKA/PERU - Ein Jahrhundert nach der Ankunft der ersten japanischen Zuwanderer aus Peru hat Kardinal Fumio Hamao, Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs, den Vorsitz bei den Hundertjahrfeiern der Einwanderungsbewegung

Freitag, 20 Januar 2006

Lima (Fidesdienst) - Am 21. November 1906 kamen an Bord des Schiffes „Itsukushima Maru“ die ersten japanischen Einwanderer nach Peru, mit einem Arbeitsvertrag beim Landwirtschaftsbetrieb „Hacienda Santa Clara“ in der Tasche. Von den insgesamt 774 Zuwanderern kamen 36 von der japanischen Insel Okinawa. Mit ihrer Ankunft begann die Migrationsbewegung der „Nikei“ nach Peru. 2006 sind hundert Jahre seit der Ankunft der ersten Einwanderer vergangen und im Laufe der Jahrzehnte kamen immer mehr Menschen aus Japan nach Peru. Grund dafür war unter anderem die Familienzusammenführung. So entstanden in Peru auch Vereine und Verbände, die sich der neu ankommenden Zuwanderer aus Japan annahmen und deren Integration und gleichsam den Erhalt der japanischen Kultur fördern wollten. 1952 wurde die „Asociacion Okinawense in Peru“ gegründet, die es heute noch gibt. In Zusammenarbeit mit peruanischen Einrichtungen gründete der Verein eigene Strukturen und Bildungsprogramme.
Vor diesem Hintergrund finden 2006 das 100jährige Jubiläum der japanischen Einwanderung nach Peru statt, an der japanische Kardinal Stepehn Fumio Hamao, der ehemals die Erzdiözese Yokohama leitete und seit 1998 Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs ist, teilnehmen wird. In Begleitung von P. Gabriele Bentoglio, Mitarbeiter seines Dikasteriums, wird der Kardinal am Dienstag, den 24. Januar in Lima im Rahmen der Generalversammlung der Peruanischen Bischofskonferenz die Instruktion „Erga migrantes caritas Christi“ präsentieren, und sie vor dem historischen Hintergrund der japanischen Migrationsbewegung nach Peru erläutern. Dabei wird er jedoch auch den heutigen Kontext berücksichtigen, den eine Tendenzwende kennzeichnet: heute wandern Menschen aus Peru, bei denen es sich oft um Nachfahren der ehemaligen Einwanderer handelt, nach Japan aus. Im Rahmen seines Besuchs in Peru wird der Kardinal auch verschiedenen japanische Gemeinden in Lima besuchen und das mit Unterstützung der „Asociatcion Okinawense in Peru“ entstandene Krankenhaus in Ventanilla einweihen. Heute leben in Peru noch rund 80.000 japanische Einwanderer, während etwa 70.000 Peruaner in Japan leben und arbeiten, Tendenz steigend. (SL) (Fidesdienst, 20/01/2006 - 30 Zeilen, 343 Worte)


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