Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
Rom (Fidesdienst) - Papst Johannes Paul II., der seine Jugendzeit unweit der Schrecken von Auschwitz verbrachte, gab 1994 den Anstoß, eine alle Kontinente umfassende Martyrergeschichte des 20. Jahrhunderts auf den Weg zu bringen, die für das Heilige Jahr 2000 bestimmt war und zwar im Bewusstsein, dass die Kirche am Ende des zweiten Jahrtausends erneut eine „Märtyrerkirche“ war. Das „Deutsche Martyrologium“ (in zwei Bänden mit circa 1.500 Seiten) versteht sich als Teil dieses großen Gesamtprojekts. In Zusammenarbeit mit den Bistümern und Ordensgemeinschaften haben über 135 Fachleute in fast vierjähriger Arbeit die Lebensbilder von mehr als 700 katholischen Martyrern und Martyrerinnen erarbeitet. Auch nicht-katholische Glaubenszeugen werden namentlich erwähnt, sofern sie in ökumenischen Gruppen tätig waren.
Für das Territorium der Deutschen Bischofskonferenz sowie unter Berücksichtigung der Deutschen im Ausland wurde nach sorgfältiger Prüfung eine Ausfächerung in vier Kategorien vorgenommen:
1. die Blutzeugen unter Hitlers Terror
2. die Blutzeugen in der Zeit des Kommunismus
3. das „martyrium puritiatis“ von Mädchen, Frauen, Ordensschwestern und ihren Beschützern
4. die Blutzeugen aus den Missionsgebieten
Jeder Beitrag ist, soweit verfügbar, mit einem Photo des betreffenden Martyrers versehen und enthält Quellen- und Literaturhinweise für die vertiefte Beschäftigung mit seiner Person und seinem Leben.
Eine Übersetzung der wichtigsten Lebensbilder aus der Zeit des Nationalsozialismus wird in italienischer Sprache bei Verlag „San Paolo“ erscheinen. Unterdessen erschien 2005 das Kompendium „Die katholischen deutschen Martyrer des 20. Jahrhunderts - Ein Verzeichnis“ (Helmut Moll, Schöningh, 2005, 83 Seiten), das in tabellarischer Kurzform über die Lebensdaten der deutschen Martyrer informiert und sich als Einführungsband zum Gesamtwerk versteht. (MS) (Fidesdienst, 19/01/2006 - 26 Zeilen, 270 Worte)
