ASIEN/HEILIGES LAND - Caritas Jerusalem warnt vor Zunahme des Drogenkonsums unter jungen Palästinensern

Mittwoch, 8 Juni 2016 drogenhandel  

Caritas Jerusalem

Bethlehem (Fides) – Das Phänomen der Drogenabhängigkeit nimmt unter den jungen Palästinensern “zerstörerische Dimensionen an” und “es gibt immer mehr Beweise dafür, dass auch die Politik in die Dynamik des Drogenhandels verwickelt ist, da Drogen vor allem in Gegenden produziert werden, zu denen die palästinensische Polizei keinen Zugang hat”. Vor einer solchen Entwicklung warnt der Direktor von Caritas Jerusalem, Pfarrer Raed Abusahliah.
“Vor wenigen Tagen”, so der Priester des lateinischen Patriarchats Jerusalem, “haben wir an der Universität Bethlehem den Vierten Kongress über Drogenabhängigkeit in der Region veranstaltet. Experten und Wissenschaftler sowie Vertreter der Sicherheitskräfte und der palästinensischen Institutionen zeichnen ein beängstigendes Bild und zeigen unter anderem Fotos von Cannabis-Plantagen und Labors in denen in der von der von israelischen Sicherheitskräften kontrollierten Gebieten synthetische Drogen hergestellt werden. Der Markt wächst und es entstehen Produktionsstätten, was dazu führt, dass immer mehr junge Palästinenser, die drogenabhängig sind, sich auf der Suche nach Geld für die nächste Dosis befinden. Es gibt auch schon Fälle, in denen der Besitz ganzer Familien für Drogen verkauft wurde”.
Caritas Jerusalem bemüht sich im Rahmen zahlreicher Initiativen auf verschiedenen Ebenen um die Bekämpfung von Drogenabhängigkeit. Seit 1999 gibt es in Ostjerusalem eine Beratungsstelle für Drogenabhängige, die auch Familien betreut. In Schulen und Universitäten werden Aufklärungskampagnen auf den Weg gebracht. In Zusammenarbeit mit der Universität Bethlehem und der Militärakademie Istqal in Jericho werden Sozialarbeiter, Pfleger und Psychologen für die Arbeit mit Drogenabhängigen ausgebildet.
(GV) (Fides 8/6/2016).


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