AFRIKA/GHANA - Christliche Religionsvertreter fordern junge Afrikaner zum Bleiben auf: “Europa ist keine Garantie für Wohlstand”

Dienstag, 7 Juni 2016 migranten   bischöfe   dialog   politik  

Accra (Fides) - “Wir sind traurig über die Nachricht von vielen Flüchtlingen, die in den Wüsten Nordafrikas und in den Gewässern des Mittelmeer sterben und appellieren an die afrikanischen Staaten und Regierungen mit der Bitte um Maßnahmen zur Verhinderung solcher Tragödien”, heißt es in einer gemeinsamen Verlautbarung der Katholischen Bischofskonferenz von Ghana e des Christian Council of Ghana.
“Auch die Auswanderung von Afrikanern nach Südamerika wird zunehmend gefährlicher”, so die christlichen Religionsvertreter, “Wir bitten alle afrikanischen Regierungen mit Nachdruck, ihr Möglichstes zu tu, damit ein politisches, soziales und wirtschaftliches Umfeld entsteht, dass zur Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten für unsere vielen arbeitslosen Jugendlichen beiträgt. … Wir fordern gleichsam die jungen Afrikaner zum Bleiben auf, damit sie in ihrer Heimat durch harte Arbeit den Lebensunterhalt verdienen. Sie müssen verstehen, das Europa und andere Länder nicht automatisch Wohlstand und vergnügen garantieren”.
Mit Blick auf die bevorstehende Wahl in Ghana im November dieses Jahres äußern sich die Kirchenvertreter besorgt über das vorherrschende politische Klima der Gewalt und Einschüchterung: “Solche Aktionen vergiften die politische Atmosphäre und wir fordern die Politiker und ihre Anhänger zu einem gemäßigten Verhalten und einem Beitrag zur Entspannung der politischen Lage im Land auf“, heißt es in der Verlautbarung.
Als gefährlich betrachten die Religionsvertreter auch die Zunahme des religiösen Fanatismus, “der von so genannten Männern und Frauen Gottes gepredigt wird, die die Personen betrügen und sie glauben machen, dass sie eine Lösung für deren Probleme besitzen”.
(L.M.) (Fides 7/6/2016)


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