AFRIKA/SUDAN - Wiederaufbau nach dem Krieg: „Die Kirche und die Missionare haben den Südsudan nie im Stich gelassen und wir werden den Menschen, die sich in Schwierigkeiten befinden, weiterhin helfen“, so der Provinzial der Comboni Missionare

Dienstag, 17 Januar 2006

Khartum (Fidesdienst) - Das Friedensabkommen, das vor einem Jahr für den Süden des Sudan unterzeichnet wurde gab den Menschen nach über 20 Bürgerkriegsjahren endlich wieder neue Hoffnung. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, weil ganze Regionen von den Kriegswirren in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die katholische Kirche war den Menschen im Südsudan auch in schwierigen Zeiten stets nahe und leistete konkrete Hilfe.
Insbesondere die Comboni Missionare spielen weiterhin eine grundlegende Rolle bei der Unterstützung der sudanesischen katholischen Gemeinden und bei Programmen zur menschlichen Förderung. „Jede Pfarrgemeinde und Ordensgemeinschaft der Comboni Missionare hat mindestens eine oder zwei Schulen und ein Gesundheitszentrum“, so Pater Luciano Perina, der Provinzobere der Comboni Missionare im Sudan.
„In Rumbek, der Hauptstadt der gleichnamigen Diözese, gibt es ein Krankenhaus, wo auch schwierige Operationen durchgeführt werden. Es ist die einzige derartige Einrichtung in der Region“, so der Missionar weiter. „Gesundheitseinrichtungen sind hier besonders wichtig, weil viele Menschen in der Region an Tuberkulose und Lepra erkranken.“
„Die katholische Kirche wird für ihre Tätigkeit zum Wohl der Bevölkerung auch in den abgelegenen Teilen des Landes auch von der Regierung sehr geschätzt. Kirchliche Mitarbeiter sind zum Beispiel in der Region Upper Nile an der Grenze zu Äthiopien tätig, die zur Diözese Malakal gehört“, so Pater Perina. „Es handelt sich um eine der ärmsten Regionen des Landes, ein mooriges Gebiet, wo rund 1,5 Millionen Menschen leben. Hier gibt es keinerlei Infrastrukturen. Die Comboni Missionare haben in der Region zwei Missionsstationen und mit Unterstützung der deutschen Nichtregierungsorganisation „Zeichen der Hoffnung“ werden zwei Schulen gebaut.“
Dank der Spenden, die in den vergangenen Jahren im Rahmen einer TV-Kampagne im italienischen Fernsehen gesammelt wurden, konnten die Comboni Missionare in einer Ortschaft an der Grenze zu Uganda, die von 2.000 Schülern vom Kindergarten bis zum Gymnasium besucht werden. „Es handelt sich um eine sehr wichtige Einrichtung, weil im Allgemeinen sudanesische Schulen nur bis zur Mittelstufe unterrichten und es nicht viele weiterführende staatliche Schulen gibt. Diese Schule wird es den Studenten, die dies wünschen ermöglichen, einen weiterführenden Abschluss zu machen“, so der Provinzobere.
In Trägerschaft der katholischen Kirche im Sudan befinden sich 15 Krankenhäuser, 56 Krankenstationen, 11 Leprastationen, 6 Behinderten- und Altersheime, 25 Kindergärten und 4 Waisenhäuser sowie 317 Vorschulen mit 24.450 Kindern, 273 Grundschulen mit 109.370 Schülern; 30 Mittel- und Oberstufenschulen mit 8.271 Schülern. (LM) (Fidesdienst, 17/01/2006 - 37 Zeilen, 415 Worte)


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