AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Moïse Katumbi bleibt auch in Südafrika der Hauptrivale Kabilas

Dienstag, 31 Mai 2016 politik  

Kinshasa (Fides) - “Wenn Präsident Joseph Kabila sich seines Rivalen Moïse Katumbi entledigen wollte, dann ist ihm das zumindest vorübergehend gelungen. Weit weg vom Kombo befindet sich Katumbi in gewissem Sinne im Exil und ist politische aus dem Spiel”, so das Netzwerk “Rete Pace per il Congo” bezüglich der Vorwürfe gegen den Oppositionskandidaten bei der Präsidentschaftswahl und ehemaligen Gouverneur von Katanga Moïse Katumbi, der ausländische Söldner angeheuert haben soll, um mit Gewalt an die Macht zu gelangen.
Katumbi dementiert die Vorwürfe und betont er habe für seinen eigenen Schutz private Sicherheitskräfte engagieren müssen, da die Polizisten, die ihm zur Verfügung gestellt worden waren, nach seinem Austritt aus der PPRD, wieder abgezogen wurden. Vier seiner privaten Leibwächter wurden am 24. April in Lubumbashi festgenommen, da sie sich als Söldner in den Dienst des Oppositionspolitikers gestellt haben sollen.
Der einzige, der wieder freigelassen wurde ist der amerikanische Staatsbürger Darryl Lewis, bei den anderen drei soll es sich um Kongolesen handeln.
Am 4. Mai hatte der Justizminister Alexis Thambwe Mwamba, erklärt, man habe Ermittlungen wegen der “Rekrutierung von Söldnern” gegen Moïse Katumbi in die Wege geleitet. Nach zwei Befragungen wurde Moïse Katumbi zu einer dritten Anhörung eingeladen, die jedoch auf unbestimmte Zeit aufgeschoben wurde, nach dem es, als er auf dem Weg zum Gericht war, zu Abschreitungen zwischen Sicherheitskräften und seinen Anhängern gekommen war. Nach den Unruhen musste Moïse Katumbi selbst in ein Krankenhaus in Lubumbashi eingeliefert werden.
Unterdessen wurde er offiziell wegen einem “Anschlag auf die interne und externe Sicherheit des Staates” angeklagt und in diesem Zusammenhang wurde auch ein Befehlt zur “vorübergehenden Festnahme” gegen in erlassen
Moïse Katumbi bat die Staatsanwaltschaft jedoch um eine Ausreiseerlaubnis, die ihm auch gewährt wurde: offizieller Grund ist die ärztliche Behandlung in einem Krankenhaus in Johannesburg (Südafrika).
“Wenn er das Vertrauen und die Zustimmung unter der Bevölkerung, die er in den vergangenen Wochen als wichtigster Rivale von Präsident Kabila gewonnen hat nicht verlieren will", dann „darf Katumbi nicht allzu lange in Südafrika bleiben“, heißt es in einer Verlautbarung des Netzwerks.
“Diese ‘Pause’ in Südafrika sollte nicht nur notwendigen medizinische Behandlung dienen, sondern ihm auch die notwendige Zeit verschaffen, um seine Verteidigung vor Gereicht vorzubreiten und eine Strategie für die Rückkehr auf die politische Bühne zu entwickeln, damit er gemeinsam mit der Opposition eine glaubwürdige Alternative zum gegenwärtigen Regime anbieten kann”, so das Netzwerk abschließend. (L.M.) (Fides 31/5/2016)


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