ASIEN/ISRAEL - Christliche Schulen vor dem finanziellen Kollaps: Versprochen Ausgleichszahlung der Regierung bleiben aus

Mittwoch, 25 Mai 2016

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Jerusalem (Fides) – Wenige Tage vor Ende des Schuljahres, das mit einem 27-tägigen Streik begonnen hatte befinden sich die insgesamt 47 christlichen Schulen in Israel in einer finanziellen Notlage, die verheerende Auswirkungen haben könnte, nachdem das Bildungsministerium die versprochen Ausgleichszahlung in Höhe von 50 Millionen Schekel (rund 11,3 Millionen Euro) bisher nicht geleistet hat. Dies betont das Büro für Christliche Schulen in Israel in einem nun veröffentlichten Dokument.
Bei den Streiks im vergangenen September hatten die christlichen Schulen zusammen mit den Eltern der Schüler im Rahmen von öffentlichen Kundgebungen darauf hingewiesen, dass die massive Kürzung der staatlichen Zuschüsse um 45% während der vergangenen sechs Jahre zu eine finanziellen Notlage geführt hat. In diesem Zusammenhang legte das Büro für Christliche Schulen dem Bildungsministerium einige Lösungsvorschläge für einen Ausweg aus der Krise vor (vgl. Fides 29 /9/2015). Daraufhin einigte man sich auf eine Ausgleichszahlung in Höhe von 50 Millionen Schekel bis zum 31. März 2016. Im Rahmen weiterer Verhandlungen sollten noch offene Fragen gelöst werden.
Über 50 Tage nach Ablaufen der versprochen Frist- heißt es in der Verlautbarung des Büros für christliche Schulen – wurde der zugesagte Betrag noch nicht zur Verfügung gestellt. Unterdessen hatte eine Verhandlungsgruppe unter Leitung des staatlichen Vertreters Shimshon Shoshani im Laufe von drei Sitzungen erneut den bereits abgelehnten Vorschlag unterbreitet, die Schulen in das öffentliche Schulsystem zu integrieren, wobei drei zusätzliche Stunden für „den Erhalt der christlichen Identität und des besonderen Stils der christlichen Schulen“ vorgesehen sein sollen.
“Es ist klar”, so der Generalsekretär des Büros für christliche Schulen, Pfarrer Abdel Masih Fahim, “dass diese Vorschläge nicht zu einer Lösung der finanziellen Krise beitragen, die von den Maßnahmen des Bildungsministeriums während der vergangenen Jahre verursacht wurde. Wir bedauern, dass das Ministerium uns ein weiteres Mal dazu zwingen will, uns in das staatliche System zu integrieren“. Angesichts eines möglichen finanziellen Zuammenbruchs, fordern die christlichen Schulen deshalb die Zahlung der versprochenen Leistungen und die Festlegung eines jährlichen staatlichen Zuschusses. Andernfalls soll ein neuer juridischer Status der christlichen Schulen in Israel festgelegt werden, der diesem mehr Freiheit bei der Beschaffung der finanziellen Mittel zur Deckung der Kosten nach der drastischen Reduzierung der staatlichen Beiträge gewährt.
Die insgesamt 47 christlichen Schulen in Israel werden von insgesamt 33.000 christlichen, muslimischen, drusischen und jüdischen Schülern besucht.
(GV) (Fides 25/5/2016).


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