AFRIKA/KENIA - Bischöfe wehren sich gegen die Schließung des Flüchtlingscamps Dadaab

Donnerstag, 19 Mai 2016 bischöfe   flüchtlinge  

Nairobi (Fides) - “Wenn das Flüchtlingscamp in Dadaab geschlossen wird, dann hat das mit Sicherheit nicht nur Folgen für Hunderttausende Flüchtlinge, sondern für die ganze Region” so die Bischöfe Kenias in einer gemeinsamen Erklärung zu der von der Regierung angekündigten Schließung des größten Flüchtlingscamps der Welt (vgl. Fides 14/5/2016).
“Jahre lang bemühte sich Kenia in vorbildlicher Weise um das humanitäre Anliegen der Unterbringung von Flüchtlingen aus Nachbarländern und aus anderen Ländern”, so die Bischöfe Kenias, die sich auf die Prinzipien der Verfassung des Landes beziehen und auf sich auf die Internationale Flüchtlingskonvention der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1951 und die Konvention der Afrikanischen Union aus dem Jahr 1968 berufen, die „die Regierung dazu verpflichtet Flüchtlingen während ihres Aufenthalts in Kenia Schutz zu bieten und jede Form der Zwangsausweisung verbietet“.
“Gemäß der nationalen und internationalen Bestimmungen und der katholischen Lehre fordern wir die Regierung auf, ihr ernsthaftes Engagement für alle ohne Unterschiede und insbesondere für Flüchtlinge unter Beweis zu stellen”, so die Bischöfe.
Die Regierung in Kenia begründet die Schließung der Flüchtlingscamps mit Belangen der nationalen Sicherheit. “Wir verstehen die Sorgen der Regierung und würdigen Bemühungen um mehr Sicherheit”, so die Bischöfe, „doch dies muss zum Wohl und zum Schutz aller geschehen, die innerhalb der Landesgrenzen Kenias leben“. In diesem Zusammenhang erinnern die Bischöfe auch an den Artikel 228 der Verfassung, der festlegt, dass “die Sicherheit auf der Grundlage der geltenden Gesetze, der demokratischen und legislativen Normen und des Schutzes der Menschenrechte und der grundlegenden Freiheiten geschehen muss”.
„Auf der Suche nach nachhaltigen und langfristigen Lösungen für die Flüchtlinge” versprechen die Bischöfe Unterstützung und Zusammenarbeit und fordern die Behörden auf, die eigene Entscheidung neu zu überdenken und den Weg des Dialogs zu beschreiten, damit „harmonische und freiwillige Rückführung der Flüchtlinge“, die dies wünschen, möglich ist. Unterdessen bitten die Bischöfe um die Wiederaufnahme der Tätigkeit des Flüchtlingsbüros der Regierung.
(L.M.) (Fides 19/5/2016)



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