ASIEN/NAHER OSTEN - Russisch-orthodoxer Patriarch: “Der Krieg gegen Terrorismus ist ein Heiliger Krieg”

Mittwoch, 11 Mai 2016 ostkirchen  

kremlin.ru

Moskau (Fides) - “Der Krieg gegen den Terrorismus ist der Heilige Krieg der heutigen Zeit”, so der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill, der eine gemeinsame Mobilisierung der internationalen Staatengemeinschaft gegen ein von ihm als golbales Übel dargestelltes Phänomen fordert. In diesem Sinne äußerte sich der Primas der russisch-orthodoxen Kirchen mit unmissverständlichem Bezug auf das russische Eingreifen in den syrischen Konflikg am am Gedenktag für die russischen Gefallenen des Zweiten Weltkriegs am vergangenen 6. Mai.
“Wenn unsere Soldaten heute an den Gefechten im Nahen Osten teilnehmen”, so zitieren russische Medien Patriarch Kyrill, “dann wissen wir, dass es sich nicht um eine Aggression, eine Besatzung oder den Versuch handelt, einem anderen Volk eine Ideologie aufzuzwingen und dass es nichts damit zu tun hat, dass man gewisse Regierungen unterstützen will”. Es handle sich vielmehr um einen Kampf “gegen einen schrecklichen Gegener, der nicht nur im Nahen Osten das Böse verbreiet, sondern alle Menschen gefährdet“. Heute, so Kyrill, “heißt das Böse Terrorismus” und “aus diesem Grund ist der Krieg gegen den Terrorimsus ein Heiliger Krieg”.
Er bete zu Gott, “damit die Völker in aller Welt dies verstehen mögen und aufhören die Terroristen in gute und schlechte Terroristen zu unterscheiden, dmit niemand den Kamf gegen Terrorismus für die eigenen Interessen missbrauchen kann, die oft nicht offen erklärt sind und trotzdem die politische Agenda bestimmen“. “Wir”, so der russisch-orthodoxe Patriarch, “beten dafür, dass die Armeen weiterhin jener Inspiration folgen, die ein Eingreifen nur im Kampf gegen das Böse, für die Gerechtigkeit und für die Rettung von Menschenleben vorsieht”.
Es ist nicht das erste Mal, dass Patriarch Kyrill den Begriff des “Heiligen Krieges” für das russische Eingreifen gegen den Islamischen Staat und andere dschihadistische Gruppen benutzt. In der Vergangenheit haben die Bischöfe des Nahen Ostens auf solche Äußerungen nicht positiv reagiert. Im Oktober 2015 bkagte der syrisch-katholische Erzbischof von Hassakè-Nisibi, Jacques Behnan Hindo, dass manche Kirchenvertreter “die nicht im Nahen Osten leben das Leid der Christen im Nahen Osten oft unter politischen und ideologischen Geschichtspunkten betrachten” (vgl. Fides 13/10/2015). Religiöse Rechtfertigungen für militärisches Eingreifen sei Falsch und irreführend. “„Den Begriff ‘heiligen Krieg’”, so Erzbischof Hindo. “benutzen die Dschihadisten. Wenn auch wir diesen Begriff benutzen, welche Unterschiede gibt es dann noch zwischen uns? Mit einer solchen Wortfahl bekräftigt man deren blutige Ideologie: wenn es sich wirklich um einen heiligen Krieg handelt, dann werden auch Übergriffe auf die hiesigen Christen damit gerechtfertigt, wenn diese als Verbündete des Feindes gelten und verfolgt werden”.
(GV) (Fides 11/5/2016).


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