AMERIKA/KOLUMBEIN - BISCHOF RENATO MARTINO ZUM KOLUMBISCHEN KLERUS: „DER NEUE NAME FÜR FRIEDEN LAUTET GERECHTIGKEIT, FORTSCHRITT UND SOLIDARITÄT“

Donnerstag, 8 Mai 2003

Medellin (Fidesdienst) – „Die Erziehung zum Frieden darf nicht dem Zufall überlassen sein, sonder sie sollte eng mit der Sendung der Kirche verbunden werden“, so der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Erzbischof Renato Martino, in einer Ansprache an die Priester der Erzdiözese Medellin. Erzbischof Martino hält besucht zur Zeit Kolumbien, wo er am 5. Mai den von den Bischöfen des Landes veranstalteten Zweiten Kongress der Nationalen Versöhnung eröffnet hatte.
In einer Ansprache zum Thema „Sozialpastoral und Versöhnung in Zeiten des Konflikts“ erklärte Erzbischof Martino mit Bezug auf die Lehren von Papst Paul VI. und Papst Johannes Paul II.: „Der neue Name für Friede lautet Gerechtigkeit, Fortschritt und Solidarität“. Armut und soziale Ausgrenzung gehören nach Ansicht des Präsidenten des Päpstlichen Rates zu den größten Feinden des Friedens. Ein „Nein“ zum Krieg müsse deshalb Engagement für soziale Gerechtigkeit und Schutz der Würde und der Freiheit des Menschen mit sich bringen. Die Erziehung zum Frieden setze auch die Anerkennung der Einheit der Menschheitsfamilie und des planetaren Gemeinwohls voraus; dies bedeute die Erziehung zur gerechten Verteilung und zu sozialer Gerechtigkeit sowie zur tatsächlichen Achtung der Rechte jedes einzelnen und aller Völker; es bedeute außerdem Erziehung zum Dialog, zur Annahme und zum Verstehen der Anliegen anderer; schließlich sei großes Engagement bei der Erziehung zur Gewaltlosigkeit gefragt, was besonders in Gesellschaften, die von Konflikten betroffen sind, großen Mut erfordere.
Aufgabe der Erziehung zum Frieden es ist nach Ansicht von Erzbischof Martino auch, „der Politik und der Wirtschaft eine ethische Seele zurückzugeben“, da in diesen Bereichen oft ausschließlich Profit und Gewinn eine Rolle spielte. Aufgeschlossenheit gegenüber Gerechtigkeit und Solidarität würden hingegen dazu beitragen, „der Wirtschaft ein neues Gesicht zu geben und sie zu einem Faktor des Friedens zu machen“.(PA) (Fidesdienst 8/5/2003 – 26 Zeilen, 301 Worte)


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