AFRIKA/BURKINA FASO - Kamillianer betreuen die Insassen der Vollzugs- und Erziehungsanstalt MACO in Ouagadougou

Freitag, 13 Januar 2006

Ouagadougou (Fidesdienst) - Das „Maison d’Arret et de Correction de Ouagadougou“ (MACO) ist die größte und älteste Haftanstalt in der Hauptstadt von Burkina Faso (zum 31. Dezember 2005 waren 1.016 Gefangene untergebracht). Bei den Insassen handelt es sich um Kriminelle und politische Gefangenen. Das dreistöckige Gefängnisgebäude ist nach Ansicht von Experten baufällig, feucht, zu wenig eingerichtet und dunkel. Während der Regenzeit dringt Wasser in die Zellen und die Häftlinge erkranken immer wieder an Lungenentzündung oder Tuberkulose. Rund 800 erwachsene männliche Häftlinge leben jeweils zu acht oder zu zehnt in einer Zelle, die für zwei bis vier Häftlinge Platz bietet. Außerdem gibt es eine Abteilung für Frauen und ein Gebäude für den Jugendvollzug, in dem rund 50 Jugendliche untergebracht sind.
Bis 1981 betreute ein italienischern Missionar die Gefangenen als Gefängniskaplan. Nach dessen Rückkehr in die Heimat wurde die Betreuung der Häftlinge der „St. Camillo“-Pfarrei anvertraut, in deren Einzugsgebiet sich die Gefängnisanlage befindet. Anfangs beschränkte sich die geistliche Begleitung auf die Feier eines Sonntagsgottesdienstes. Später wurde Pater Eligio Castaldo, der heute als Missionar in Chile tätig ist, mit der Gefangenenseelsorge beauftragt. Unter ihm erhielt die Gefängnisseelsorge im MACO ein neues Profil. Pater Eligio bemühte sich nicht nur um die geistliche Begleitung der Gefangenen, sondern er wollte auch Strukturen schaffen, die den Gefangenen nützlich sein sollten. Mit Hilfe von Privatpersonen und mit Unterstützung des Vereins „Häftlinge ohne Grenzen“ wurde ein Arzneimitteldepot mit den wichtigsten allgemein nützlichen Medikamenten eingerichtet. Von der Gefängnisverwaltung selbst werden die Häftlinge nicht mit Medikamenten versorgt. Wird ein Gefangener krank, so sind die Angehörigen für die Pflege verantwortlich. Wo es keine Angehörigen gibt, stehen der Einrichtung die Mittel zur medizinischen Versorgung nicht zur Verfügung. Das Depot stellt Arzneimittel zu niedrigen Preisen zur Verfügung, und auf Antrag werden Medikamente auch kostenlos zur abgegeben. Burkina Faso liegt in der Sahel-Zone und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Staat tut zwar, was er kann, doch auch mit internationaler Hilfe macht die Entwicklung nur sehr langsam Fortschritte. (GG/AP) (13/01/2006 - 28 Zeilen, 335 Worte)


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