AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Wer kümmert sich um die Witwen und Waisen der Soldaten der ehemaligen zairischen Streitkräfte im Aufnahmelager Cana?

Freitag, 13 Januar 2006

Kinshasa (Fidesdienst) - In Kimpoko, rund 40 Kilometer von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, leben in einem provisorischen Aufnahmelager namens Cana rund 80 Familien, die zum größten Teil aus Witwen und Waisen der Soldaten der ehemaligen Streitkräfte von Zaire (FAZ) bestehen, das seit 1997 in die Demokratische Republik Kongo umgewandelt wurde.
Diese Menschen leben unter prekären Bedingungen: sie haben weder elektrischen Strom noch fließendes Wasser. Auch Taschenlampen oder Petroleumlichter sind ein Luxus. In ihren Zelten sind die Menschen allen atmosphärischen Veränderungen direkt ausgesetzt. Das Camp ist weit von anderen Ortschaften und damit von jeder Möglichkeit der Beschaffung von Lebensmitteln und Wasser entfernt.
Diesen Menschen hilft nur das Flüchtlingshilfswerk des Jesuitenordens JSR (Jesuit Refugee Service), der in dem Camp eine Gesundheitszentrum und eine Schule einrichtete. Damit auch die Menschen in Cana Weihnachten und Neujahr feiern konnten, verteilte das Flüchtlingshilfswerk nach Angaben der kongolesischen katholischen Nachrichtenagentur DIA Reis und Geschenke unter den Vertriebenen. Da es jedoch keinen Strom gibt, konnte die Musik über die Lautsprecher nicht wie geplant in voller Lautstärke gespielt werden.
Christine Ngabusi, eine der Leiterinnen des Camps wünscht sich, dass sich die kongolesische Regierung im kommenden Jahr der Familien in Cana annehmen wird und ihnen Wohnungen zur Verfügung stellt. Dabei sollte ihrer Ansicht nach vor allem berücksichtigt werden, dass die Ehemänner und Väter für das Land starben.
Zur wirtschaftlichen Entwicklung der Familien in Cana stellte JRS Saatgut für Erdnüsse zur Verfügung, doch es stellte sich heraus, dass das Ackerland für diese Art von Saatgut nicht geeignet ist, weshalb die Ernte sehr gering ausfiel.
JRS arbeitet vor Ort mit einigen Ordensschwestern eines einheimischen Ordens zusammen, die auch vom Pfarrer einer benachbarten Pfarrgemeinde unterstützt werden, der die Familien im Camp betreut und die einheimische christliche Gemeinde auch dazu aufgefordert hat, den Menschen im Camp zu helfen. (LM) (Fidesdienst, 13/01/2006 - 30 Zeilen, 331 Worte)


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