ASIEN/IRAK - Katholische Marienkirche in der Altstadt von Mosul in die Luft gesprengt

Dienstag, 26 April 2016 krisengebiete  

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Mosul (Fides) – Am Sonntag, den 24. April wurde die vom Dominikanerorden betreutet katholische Marienkirche in der Altstadt von Mosul, die auch wegen ihres berühmten Glockenturms bekannt ist, von einem Sprengsatz verwüstet. Wie das chaldäische Patriarchat berichtet, sollen Kämpfer des Islamischen Staates (IS) für die Tat verantwortlich sein, die die Stadt seit dem 9. Juni 2014 belagern. Einheimische Beobachter teilen mit, dass die Umgebung der Kirche zuvor evakuiert wurde, während die Kämpfer des IS die Kirche noch plünderten, bevor der Sprengsatz gezündet wurde.
Das chaldäische Patriarchat bedauert in einer Verlautbarung den weiteren Anschlag auf eine christliche Einrichtung und fordert von der irakische Führung umgehende Maßnahmen zur Förderung der Aussöhnung mit dem Ziel einer Bekämpfung des Terrorismus.
Die katholische Kirche war ein unverwechselbares Gebäude in der Altstadt von Mosul und kennzeichnete vor allem durch den berühmten Glockenturm das Stadtbild, den die Ehefrau von Napoleon III., Kaiserin Eugénie, den irakischen Christen gestiftet hatte.
“Die Glockenschläge” so Schwester Luigina Sako, so die Oberin der römischen Ordensgemeinschaft der chaldäischen Töchter Mariens, “haben unsere Jugend begleitet, als Mosul noch eine Stadt war, in der wir in Frieden lebten. Vor wichtigen Prüfungen gingen alle Schüler, Christen und Muslime, zur Kirche, um einen Zettel mit unseren Wünschen in der Lourdes-Grotte niederzulegen, die sich in der Kirche befindet, denn auch unsere muslimischen Freunden, kannten und ehrten dir Kirche als ‘Kirche der wundertätigen Madonna’”.
(GV) (Fides 26/4/2016).


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