AMERIKA/CHILE - Vollversammlung der Bischöfe äußert sich besorgt über die Gewalt in Araucania

Montag, 11 April 2016 eingeborene   politik   bischofskonferenzen   ortskirchen  

CEC

Punta de Tralca (Fides) – In ihrer Schlussbotschaft zur 111. Vollersammlung (Punta de Tralca, 4.-8. April) äußern sich die Bischöfe besorgt über die Gewalt in Araucania und rufen die Bürger zu aktivem Engagement für ein besseres Leben auf.
"In Chile”, so die Bischöfe in ihrem bei einer Pressekonferenz am vergangenen 9. April vorgestellten Dokument, „wurden zahlreiche Reformen und gesetze auf den Weg gebracht, die zum Teil dem Gemeinwohl dienlich sind, zum Teil aber auch gegen die Menschenrechte verstoßen, wie zum Beispiel das Recht auf Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod".
Außerdem befassen sich die Bischöfe in ihrer Schlussbotschaft mit der öffentlichen Ethik und den Beziehungen zwischen Finanz und Politik und zeigen sich enttäuscht vom Ausgang verschiedener gerichtlicher Verfahren. "Transparenz und Gerechtigkeit”, so die Bischöfe wörtlich, “sind für das Zusammenleben unverzichtbar, doch dies gilt auch für die Achtung der Würde und das harmonische Bemühen um das Gemeinwohl".
Besonders besorgt äußern sich die Bischöfe zur Eskalation der Gewalt im Landrechtskonflikt der Mapuche-Indianer (vgl. Fides 05/04/2016). "Wenn die wesentlichen Werte der Existenz eines gläubigen Volkes nicht respektiert werden, wie zum Beispiel das Recht auf Leben, Sicherheit und heilige Räume”, so die Bischöfe, „dann verletzt man die Seele dieses Volkes.“
Alarmierend sei auch die “Langsamkeit des Staates und der Regierungen bei der Suche nach Lösungen”, beklagen die Bischöfe in diesem Zusammenhang, “Eine Lösung muss auf der Annahme der legitimen Forderung der Mapuche basieren, die seit über einem Jahrhundert Gerechtigkeit fordern und unter Gewalt, Enteignung, Geringschätzung und Vernachlässigung leiden”. Dabei wünschen sich die Bischöfe mehr Zusammenarbeit für „ein neues Araucania“.
(CE) (Fides, 11/04/2016)


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