AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Wir möchten den Kongolesen auch in Zukunft dabei helfen, ehrliche und fähige Führungskräfte zu wählen“, so Kardinal Etsou in einem Hirtenbrief zum Jahresbeginn

Mittwoch, 11 Januar 2006

Kinshasa (Fidesdienst) - Das Engagement der Kirche bei der bürgerrechtlichen Erziehung der Menschen in der Demokratischen Republik Kongo bekräftigte der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Frédéric Nzambi Bamungwabi Etsou, in einem am 8. Januar veröffentlichten Hirtenbrief.
„Aus der jüngsten Volksbefragung geht hervor, dass die kongolesischen Bürger den Frieden wollen; sie möchten sich aktiv an der Entstehung einer Gesellschaft beteiligen, die auf Gerechtigkeit und Frieden, auf Wahrheit und geschwisterliche Liebe gründet; doch vor allem, möchten sie ihre Vertreter durch freie, transparente und demokratische Wahlen wählen“, so der Kardinal. Am 18. Dezember 2005 fand in dem afrikanischen Land eine Volksbefragung statt, deren Ausgang zwar erst zum Teil bekannt ist, wobei aus Hochrechnungen jedoch hervorgeht, dass ein Großteil der Bürger einen neue Verfassung befürworten. (vgl. Fidesdienst vom 21. Dezember 2005).
Die katholische Kirche spielte eine unersetzbare Rolle bei der bürgerrechtlichen Erziehung und bereitet viele Bürger, darunter zahlreiche Analphabeten auf die Stimmabgabe vor. Auch nach dem Referendum wird die Kirche dieses Engagement fortsetzen und die Wähler auf die politischen Wahlen vorbereiten. Ziel ist es, unter den Kongolesen ein kritisches Bewusstsein entstehen zu lassen. „Wir brauchen ehrliche und unbestechliche Führungskräfte“, so Kardinal Etsou. „Wir werden keine Mühe scheuen, um unsre Kampagne zur Wahlvorbereitung auf jeder Ebene fortzusetzen und zu intensivieren und daran das ganze Gottesvolk zu beteiligen: Priester, Ordensleute und Laien.“
Zum Ausbau der bürgerrechtlichen Erziehung möchte der Kardinal „die Aufgaben der Koordinierung der Aktionen für das Gelingen der Übergangszeit der katholischen Kirche (CARTEC) in Kinshasa an die bischöfliche Kommission für Gerechtigkeit und Frieden übertragen.“
Zu den Aufgaben der CARTEC gehören: die Sicherstellung der bürgerrechtlichen Fortbildung unter Priestern, Ordensleuten und Laien; die Befassung mit allen Fragen, die mit dem Übergangsprozess in Verbindung stehen; die Begleitung des Gottesvolkes im Bemühen um die Wahl der eigenen Führungskräfte.
„Niemand wird die positive Rolle leugnen, die die katholische Kirche in dem Demokratischen Republik Kongo in dieser wichtigen Zeit des Übergangs spielt. Die kongolesischen Bischöfe haben offizielle bei verschiedenen Anlässen ihre Position geäußert und den Christen und allen Menschen guten Willens klare und präzise Leitlinien angeboten“, so Kardinal Etsou.
Der Kardinal bittet deshalb auch den Klerus und die Laiengläubigen seiner Erzdiözese um ihr weiteres Engagement bei der Begleitung der Übergangszeit: „Ich lade Priester und Ordensleute ein, weiterhin zu Beten und an den Aktionen zur Vorbereitung der Bürger auf die Wahl teilzunehmen. In ihren Beziehungen zu den Parteien und zu politischen Gruppen sollen Priester und Ordensleute jedoch die eigene Unabhängigkeit und wohlwollende Neutralität in den Vordergrund stellen.“
„Der Herr der Liebe und der Gerechtigkeit, der sich uns in Jesus Christus offenbart, der auf die Welt gekommen ist, um den Menschen das Leben in Fülle zu geben, möge alle Gläubigen und alle Menschen guten Willens erfüllen und stärken“, so Kardinal Etsou abschließend. (LM) (Fidesdienst, 11/01/2006 - 44 Zeilen, 474 Worte)


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