AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Neue Hoffnung nach dem Bürgerkrieg: „Papstbesuch war ausschlaggebend“

Mittwoch, 23 März 2016 missionare   frieden  

Bangui (Fides) - “Seit fast vier Monaten wird in Bangui – abgesehen von vereinzelten Zwischenfällen – nicht mehr geschossen”, so Pater Federico Trinchero, der als unbeschuhter Karmeliter im Kloster Notre Dame du Mont Carmel in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik lebt, wo seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2012, 5.031 Flüchtlinge leben (vgl. Fides 4/12/2014). Nach der Wahl des neuen Präsidenten Faustin-Archange Touadéra herrscht im Land neue Hoffnung (vgl. Fides 25/2/2016).
“Die Wahlkahmpagen und die Wahlen verliefen größtenteils problemlos und ohne besondere Zwischenfälle. Es waren vielleicht keine perfekten Wahlen, doch man muss berücksichtigen, dass sie einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Normalisierung darstellen”, so Pater Trinchero.
“Es besteht kein Zweifel, dass Papst Franziskus mit seinem Besuch in Bangui am 29. und 30. November 2015 in beachtlichem Maß zu diesem Kurswechsel beigetragen hat. Vielleicht könnte man sogar sagen, dass der Besuch des Papstes – der bis zuletzt ungewiss war – ausschlaggebend gewesen ist”, so der Missionar.
“Doch wir dürfen uns keiner Illusion hingeben”, so der Ordensmann, “Der Krieg ist zwar wahrscheinlich beendet, doch die größte Schlacht muss gegen die Armut und Unterentwicklung gewonnen werden. Es gibt auch noch einige Gegenden im Land, wo es der Armee und den Friedenseinheiten nicht immer gelingt, den Frieden zu garantieren. Außerdem bedrohen ugandische Rebellen die Bevölkerung im Osten des Landes (vgl. Fides 10/2/2016) und auch Boko Haram ist in dem im Norden an das Land angrenzenden Kamerun aktiv, was nicht unterbewertet werden darf. Zudem müssen wir uns um Aussöhnung zwischen Christen und Muslimen bemühen”.
“Nun müssen wir uns an die Arbeit machen. Alle, vor allem die Bürger des Landes, die lernen sollten ihr Land zu lieben und Forderungen an die Regierung zu stellen und nicht länger andere zu beschuldigen. Wir müssen etwas wagen und von einem anderen Zentralafrika träumen”, so der Missionar abschließend.
(L.M.) (Fides 23/3/2016)


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