ASIEN/INDIEN - Das neue Jahr soll Indien Dialog, Frieden und Versöhnung bringen: dies wünschen sich die Bischöfe

Mittwoch, 11 Januar 2006

New Delhi (Fidesdienst) - Das Jahr 2006 soll in Indien im Zeichen des Friedens, des Optimismus und der Harmonie stehen: dies Wünschen sich die indischen Bischöfe in ihren jüngsten Ansprachen.
Bei einem kürzlichen Treffen der Bischöfe des lateinischen Ritus in Tamil Nadu betonte der Vorsitzende der Indischen Bischofskonferenz, Kardinal Telesphore Toppo, dass die katholische Gemeinschaft sich weiterhin in den Dienst der Letzten, Ausgegrenzten und Sterbenskranken stellen wird und zwar ohne Diskriminierung von Rasse, Kultur, sozialem Status oder Religion. Die Kirche möchte dabei dem Vorbild von Mutter Teresa von Kalkutta folgen und wird mit Demut und Hingabe zur Befriedung der indischen Gesellschaft beitragen, indem sie mit ihren Werken die Wunsch nach „Heilung der Wunden“ unter der Bevölkerung bezeugt und sich für die Würde jedes Menschen und die Entstehung einer harmonischen Atmosphäre in der Gesellschaft einsetzt.
„Der Frieden ist ein Geschenk Gottes aber auch die Verantwortlichkeit jedes Menschen und jedes indischen Staatsbürgers“, so Erzbischof Thomas Menamparampil von Guwahati in Nordostinidien. Der Frieden sei eine dringliche Aufgabe, derer sich angesichts der zahlreichen kleinen und großen Konflikte in der Welt, alle annehmen müssen, so der Erzbischof weiter in einer Ansprache an Universitätsstudenten. Erzbischof Menamparampil forderte die anwesenden Studenten verschiedener Religionen auf, stets Boten des Friedens zu sein und sich dabei auch durch Scheitern und Hindernisse nicht beeinträchtigen zu lassen. Man dürfe die wichtige Aufgabe der Versöhnung und des Friedens nie aus den Augen verlieren, angefangen bei den Familien und in den Gemeinden bis hin zu den Beziehungen zwischen den verschiedenen Ethnien, Kulturen und Religionen. In diesem Zusammenhang bekräftigte der Erzbischof auch das zukünftige Engagement der Kirche für Harmonie vor allem im Nordosten Indiens, wo es immer wieder zu Auseinandersetzungen und Konflikten kommt.
Bischof Leo Cornelio von Khandwa im indischen Unionsstaat Pradesh betonte bei einer Begegnung mit Ordensschwestern, dass das Gebet und die Präsenz von Ordensleuten des kontemplativen Lebens in einem bestimmten Gebiet zur Entwicklung des interreligiösen Dialogs beitragen. Die Gemeinschaften des kontemplativen Lebens jeder Religion stellten die Beziehung zwischen dem Menschen und Gott in den Mittelpunkt: dies sei eine sichere Grundlage, auf die der Dialog auf lehramtlicher aber auch auf praktischer Ebene aufbauen könne. In diesem Zusammenhang erwähnte der Bischof auch die Präsenz zahlreicher katholischer Schwesternorden in Indien, wie zum Beispiel die Karmelitinnen, die sich dem kontemplativen Leben widmen, aber auch die Existenz katholischer Ashram als Zentren der Spiritualität nach hinduistischen Vorbild. (Fidesdienst, 11/01/2006 - 36 Zeilen, 430 Worte)


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