ASIEN/MYANMAR - Parlament wählt neuen Präsidenten und christlichen Stellvertreter

Dienstag, 15 März 2016 politik   aussöhnung   religiöse minderheiten  

Profilo facebook di Henry Van Thio

Yangon (Fides) – Das birmanische Parlament wählte U Kyaw Htin von der “Nationalen Liga für Demokratie” mit 360 Stimmen zum neuen Präsidenten des Landes: U Kyaw Htin, ein Vertrauter der Parteivorsitzenden Aung San Suu Kyi ist damit der erste demokratische Gewählte Regierungschef in Myanmar seit 50 Jahren.
Die Abgeordneten der Liga aus beiden Kammern des Parlaments vereinigten ihre Stimmen auf den 69jährigen Akademiker und langjährigen Mitarbeiter von Aung San Suu Kyi. “Das heutige Ergebnis ist ein Trumpf für Aung San Suu Kyi und für die Demokratie”, so U Kyaw Htin in seinem Grußwort an die Abgeordneten.
Stellvertretende Präsidenten der neuen Regierung sind der pensionierte General U Myint Swe, als der als Kandidat der Militärs mit 213 Stimmen gewählt wurde und der Christ Henry Van Thio, Mitglied der Liga und Angehöriger des Volkes der Chin, der mit 79 Stimmen zum zweiten stellvertretenden Präsidenten gewählt wurde. Aung San Suu Kyi, die ihre Partei zum Sieg führte, konnte nicht für das Amt des Präsidenten kandidieren, da eine “ad personam” in die Verfassung aufgenommenen Klausel dies untersagt, doch sie wird auch künftig als moralische Autorität eng mit dem Präsidenten zusammenarbeiten.
Der Leiter der Caritasstelle in Banmaw, Pfarrer Paul Awng Dang, betont gegenüber Fides: “Wir hegen nun große Hoffung. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Geschichte unseres Landes, weil die Regierung wieder in die Hände von Zivilisten zurückkehrt. Von den neuen Regierenden erhoffen wir Engagement für die Aussöhnung mit nationalen Minderheiten. Bei uns in Banmaw leben immer noch tausende Flüchtlinge, die vor dem weiterhin herrschenden Bürgerkrieg fliehen. Die Präsenz eines christlichen Vizepräsidenten aus dem Volk der Chin ist ein positives Zeichen: er stammt aus einer der kleineren Minderheiten und einer armen Region. Wir wünschen uns vor allem auch Frieden“.
(PA) (Fides 15/3/2016)


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