AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Über 120.000 Menschen verlassen ihre Heimatdörfer nach den Gefechten in Katanga. Der kongolesische Bürgerkrieg gehört zu den blutigsten Krisen der vergangen Jahre

Montag, 9 Januar 2006

Kinshasa (Fidesdienst) - Die Bedingungen unter denen die Zivilbevölkerung lebt, die infolge der Gefechte zwischen der kongolesischen Armee und den Mayi-Mayi-Milizen in der südkongolesischen Provinz Katanga ihre Heimatdörfer verlassen mussten, verschlechtern sich.# Wie das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen (OCHA) mitteilt, haben allen in der vergangenen Woche 49.000 Menschen ihre Heimatdörfer verlassen. Damit steigt die Zahl der Binnenflüchtlinge seit Ausbruch der militärischen Operation zur Entwaffnung der Mayi Mayi-Milizen auf insgesamt 120.000 an.
In der Region wurde auch der katholische Priester Francois Djikulo ermordet, der zusammen mit dem Laien Simon Kayimbi (vgl. Fidesdienst vom 21. November 2005) ermordet wurde. Für diese und andere Verbrechen werden wird der Mayi-Mayi-Anführer Gédéon verantwortlich gemacht.
Ende November hatte Bischof Fulgence Mateba von Kilwa-Kasenga vor einer Zuspitzung der humanitären Lage gewarnt: „Der Ort Dubie und dessen Umgebung werden von der Menschenmenge überschwemmt, was die dramatische Lage zusätzlich verschlimmert. Die Vertriebenen brauchen nicht nur Lebensmittel, Kleider, Unterkunft, Saatgut und sanitäre Behandlung, sondern auch psychologische Hilfe“ (vgl. Fidesdienst vom 25. November 2005).
Unterdessen wird auch die internationale Staatengemeinschaft zunehmend auf die humanitäre Notlage in dem afrikanischen Land aufmerksam. „Im Kongo herrscht die blutigste Krise, zu der es in der Welt seit 60 Jahren kam“, heißt es in einem Bericht des amerikanischen International Rescue Committee.
Wie aus dem Bericht hervorgeht starben seit Ausbruch der Krise im Jahr 1998 mehr Menschen als bei den anderen blutigen Konflikten von Ruanda bis Bosnien, vom Kosovo bis nach Darfur. Nach Schätzungen der Organisation ist die Sterblichkeitsrate auch gegenwärtig im Kongo 40-mal höher als in anderen afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Im Durchschnitt sterben infolge des noch ungelösten Konflikts immer noch rund 1.200 Menschen am Tag. (LM) (Fidesdienst, 09/01/2006 - 28 Zeilen, 297 Worte)


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