ASIEN/INDIEN - Gemeinschaftsradios holen Zuhörer an die Mikrophone

Mittwoch, 24 Februar 2016

DFID - UK Department for International Development

Anugondanahalli (Fides) – Am frühen Morgen hören Bauern aus dem rund 70 Kilometer von Bangalore entfernten Dorf Anugondanahalli aufmerksam den Sendungen des Gemeinschaftsradios Sarathi Jhalak zu, das in seinen Programmen vor allem über den Klimawandel bereichtet. Die Landarbeiter in Anugondanahalli und Umgebung erhalten einfach zu befolgende Ratschläge zur Verhinderung der Auswirkungen des Klimawandels auf den eigenen Anbau. Der 2012 gegründeten Sender Sarathi Jhalak ist eines der über 200 in ganz Indien existierenden Gemeinschaftsradios. Die Neuheit dieser Sender besteht darin, dass sie sich mit lokalen Problemen befassen und ihre Programme unter Mitwirken der einheimischen Bevölkerung produzieren: Lehrer, Mütter, Kinder, Bauern, Unternehmer, Anwälte oder Schüler. Im Mittelpunkt der Programme stehen Entwicklung, Gesundheit, Landwirtschaft, Folklore und Soziales.
In der Bergregion Chamba im Himalayastaat Uttarakhand strahlt der Sender Hewal Vani Programme über die Bildung von Mädchen aus. Zwanzig junge Frauen brachten das Gemeinschaftsradio auf den Weg, das die Einwohner der umliegenden Dörfer als disc jockeys an die Mikrophone holt und Programme für die Einwohner der ländlichen Gebiete ausstrahlt.
Jeden Tag melden sich zwischen 10 und 15 Personen, die an den Programmen teilnehmen und sich dort über eigene kreative Ideen, unternehmerische Aktivitäten, Politik und Wirtschaft austauschen. Mit Genehmigung der Regierung nutzen die Mitarbeiter solcher nicht-kommerziellen Radiosender die Möglichkeiten der Kommunikation für die Entwicklungsarbeit. Nicht zuletzt betrachten Experten die Radiosender in Indien, wo das Analphabetentum weiterhin die Entwicklung behindert solche Gemeinschaftsradios auch als auch als Mittel zur Entwicklungsförderung.
(AP) (Fides 24/2/2016)


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