AMERIKA/BRASILIEN - Landkonflikte: Elf Jahre nach dem Mord an Schwester Dorothy Stang nimmt Gewalt wieder zu

Freitag, 19 Februar 2016 märtyrer   verfolgung   armut  

Anapu (Fides) – Viele Einwohner der ländlichen Gebiete in Anapu im Süden des brasilianischen Staates Pará (Brasilien) gedachten am vergangenen 12. Februar des Mordes an Schwester Dorothy Stang vor elf Jahren. Die Ordenfrau hatte sich stets für die Anliegen der Bauern eingesetzt und war für ihren Mut und ihre Hilfsbereitschaft bekannt.
Die 73jährige Schwester Dorothy Stang stammten aus den Vereinigten Staaten und hatte die brasilianische Staatsbürgerschaft angenommen. Am Morgen des 12. Februar 2005 wurde sie durch sechs Schüsse in einem Dorf in rund 40 km von Anapu entfernt im Westen des Staates Parà ermordet. Seit über 20 Jahren war die Ordensfrau damals in der Kommission für Landpastoral (CPT) tätig und trat mit Entschiedenheit und Leidenschaft für die Anliegen der Landarbeiter im Staat Pará ein. Nachdem sie das gewaltsame Vorgehen der “fazendeiros e grileiros” angeprangert hatte wurde Schwester Dorothy seit 1999 immer wieder bedroht (vgl. Fides 16/02/2015).
Bei den zahlreichen Gedenkfeiern wurde in den vergangenen Wochen auch an die jüngsten Verbrechen im Zusammenhang mit Landkonflikten erinnern, zu denen es insbesondere in Eldorado do Carajás gekommen war.
Wie aus Daten der Kommission für Landpastoral hervorgeht, war 2015 die Zahl der Morde im Zusammenhang mit Landkonflikten in ländlichen Gebiete, die höchste seit 12 Jahren: insgesamt 49 Morde wurden insbesondere im Norden Brasiliens verübt. Wie die CPT sind die Daten bisher allerdings unvollständig und wahrscheinlich nach oben zu korrigieren.
(CE) (Fides, 19/02/2016)


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