ASIEN/IRAK - Misterium für Fremdenverkehr beklagt Zunahme von illegalen Lokalen in Ankawa

Samstag, 23 Januar 2016 krisengebiete  

ankawa.com

Erbil (Fides) – In der Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan scheint in von Christen bewohnten Vororten am Stadtrand die Zahl der Geschäfte, die in denen alkoholische Getränke verkauft werden, aber auch Diskotheken, Spielsalons und so genannte “Massage-Lokale”, die der Prostition dienen, zu verfielfachen. Wie das Ministerium für Fremdenverkehr mitteilt, wurden allein in dem von chaldäischen, syrischen und assyrischen Christen bewohnten Vorort Ankawa in jüngster Zeit insgesamt 13 illegale Geschäfte für den Verkauf von Alkohol eröffnet. Das Phänomen wird von lokalen Beamten zum Teil unterstützt. Der Umfang der vorwiegend illegalen Geschäfte der Nachtlokale ist neben dem Waffenhandel unterdessen der einzige Sektor der irakischen Volkswirtschaft, der ein Wachstum verzeichnet. Im Gouvernement Erbil kommt es nur selten zu amtlichen Kontrollen, die meist auf Beschwerden muslimischer Religionsführer erfolgen, das Phänomen jedoch kaum einschränken.
Bereits in den vergangenen Monaten (vgl. Fides 10/7/2015) hatten irakische Christen in Ankawa gegen den Verfall der Vororte protestiert, der ihren Alltag in der Hauptsadt noch beschwerlicher macht, in der inzwischen auch zahlreiche Flüchtlinge aus dem Ninive-Tal nach dem Vormarsch des Isalmischen Staates (IS) Zuflucht suchten. Damals wurden einem Vertreter des Gouvernements Erbil eine Liste mit Beschwerden und der Bitte um eine Lösung überreicht. Die illegalen Lokale werden insbesondere auch von muslimischen Kurden aus anderen Stadtteilen besucht, in deren Viertel es weder Alkohol verkauft noch Nachtlokale betrieben werden.
(GV) (Fides 23/1/2016).


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