AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bischöfe sagen wegen möglicher Unruhen Kundgebungen vom 16. Februar ab

Samstag, 23 Januar 2016 politik   bischöfe  

Kinshasa (Fides) – Mit einem Schreiben an alle Bischöfe vom vergangenen 12. Januar teilt die Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo mit, dass die für den 16. Februar in allen Diözesen geplanten Kundgebungen „zur Konsolidierung der Demokratie“ nicht stattfinden werden. Am 16. Februar 1992 hatten die Teilnehmer des “Marsches der Christen” die Wiederaufnahme der Tätigkeit der Souveränen Nationalen Konferenz (CNS) gefordert. Die Kundgebung wurde von dem damaligen Regime unter Mobutu Sese Seko blutig unterdrückt.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Nicolas Djomo von Tshumbe begründet den Beschluss damit, dass “die Initiative gegensätzliche und unverhältnismäßige Erwartungen weckt. Manche betrachten die Kundgebungen als Aktion zu politischen Zwecken. Andere haben für denselben Tag eine Gegendemonstration organisiert und der Heilige Stuhl hat uns um die Absage der Kundgebungen gebeten, damit diese nicht zu politischen Zwecken manipuliert werden”.
“Wenn die Bischöfe es für vernünftig halten, die Kundgebungen vom 16. Februar abzusagen, dann muss diese Entscheidung respektiert werden, vor allem weil dieser Beschluss gefasst wurde, um weiteres Blutvergießen unschuldiger Menschen zu vermeiden”, so das Netwerk „Rete Pace per il Congo“. “Trotzdem”, heißt es in der Verlautbarung, “wird man auch künftig für die zivile, soziale und politische Bildung der Menschen arbeiten und Druck auf die Institutionen der Republik ausüben müssen, in der Überzeugung das Meinungs-, Ausdrucks- und Versammlungsfreiheit unverzichtbare Rechte sind, die von der Verfassung garantiert werden”.
(L.M.) (Fides 23/1/2016)


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