AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Unter den 69 bewaffneten Gruppen im Osten des Landes tauchen erste dschihadistische Kämpfer auf

Montag, 7 Dezember 2015 bewaffnete gruppen  

Kinshasa (Fides) – Insgesamt 69 bewaffnete Gruppen sind im Osten der Demokratischen Republik Kongo aktiv, wo es derzeit 1,6 Millionen Binnenflüchtlinge gibt. Dies teilt das Netzwerk “Rete Pace per il Congo” mit, das einen Bericht der Studiengruppe GEC zitiert. Die große Anzahl verschiedener Gruppen ergibt sich vor allem aus der Aufspaltung größerer Bewegungen. In der Tat trieben 2008 nur rund zwei Dutzend bewaffnete Gruppen ihr Unwesen. Bei den meisten Milizen handelt es sich um kleine Gruppen mit “nicht mehr als 200 Mitgliedern, die im allgemeinen auf ethnischer Basis rekrutiert werden”.
Die stärksten bewaffneten Gruppen in der Region sind ausländisch: aus Ruanda (FDLR), aus Uganda (ADF) und aus Burundi (FNL).
Die FDLR hat zwischen 1.000 und 2.500 Mitglieder. Eine weitere Gruppe, die zwar nur 300 – 500 Kämpfer hat aber gefährlicher zu sein scheint ist die ADF, die ursprünglich den ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni bekämpft hatte. Diese Rebellen, die seit über 20 Jahren in der Demokratischen Republik Kongo kämpfen“, haben ihr ursprüngliches Ziel, die ugandische Regierung zu stürzen, aufgegeben” und sind verantwortlich für zahlreiche Massaker in der Region Beni (Nordkivu): seit Oktober 2014 kamen dabei über 600 Menschen ums Leben.
Die ADF soll in den vergangenen Monaten auch dschihadistische Kämpfer rekrutiert haben, was den Kommandanten der Mission der Vereinten Nationen in der Demokratischen Republik Kongo dazu veranlasst zu erklären: «Diese mögliche Entwicklung müssen wir sehr ernst nehmen. Wir müssen das prüfen. Ihre Zahl steigt, sie haben schwere Waffen und viel Munition. Dies war noch vor wenigen Monaten nicht so. Und dies gibt Anlass zur Frage nach den Finanzgebern dieser Bewegung. Zudem werden die Dinge dadurch erschwert, dass die Kämpfer oft Uniformen der kongolesischen Armee FARDC und Soldatinnen einen Schleier tragen”. (L.M.) (Fides 7/12/2015)




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