AFRIKA/UGANDA - Kinder der Erzdiözese Kampala erklären sich solidarisch mit ihren Altersgenossen, die in Norduganda Opfer der Gewalt der Guerilla werden

Freitag, 16 Dezember 2005

Gulu (Fidesdienst) - Bei einem Treffen der Kindermissionswerke in Uganda, die dort auch als Missionsgesellschaft von St. Kizito bekannt sind, äußerten Kinder der Erzdiözese Kampala, der ugandischen Hauptstadt, ihre Solidarität und Sympathie gegenüber den Altersgenossen, die unter der Gewalt der Rebellen der Lord’s Resistance Army (LRA) leiden.
Eine Gruppe mit 28 Kindern besuchten stellvertretend für ihre Altersgenossen aus der Erzdiözese Kampala die Aufnahmelager, wo Flüchtlinge aus den Verwaltungsdistrikten Lira und Gulu in Norduganda wohnen. Unter den Vertriebenen sind auch zahlreiche Kinder, denen es dort oft an Kleidung, Nahrung und einer angemessenen Unterkunft fehlt. Die Kinder aus den Schulen in verschiedenen Stadtteilen Kampalas brachten ihren Altersgenossen Kleider, Schuhe und Nahrungsmittel und versprachen, dass sie für die Rückkehr des Friedens im Norden des Landes beten werden. Die Kinder der Kindermissionswerke besuchten Aufnahmelager in Ali und Akanyi, im Distrikt Lira und in Palenga Koro Lapainat und Unyama im Distrikt Gulu. Außerdem besuchte die Delegation auch ein Krankenhaus in Lacor, wo viele Kinder in der Nacht Schutz vor den Übergriffen der Guerillaeinheiten auf die umliegenden Dörfer suchen.
Einen Besuch statteten die Kinder auch dem „Rachele Rehabiltiation Center“ in Lira und dem „Cusco Rehabilitation Center“ in Gulu ab. Die Delegation wurde von Erzbischof John Baptist Odama und vom neuen Bischof von Lira, Joseph Franzeli, empfangen.
In ihrer Botschaft, der von Kikonyogo Remigo aus der „St. Savio Junior School Kisubi“ verlesen wurde, bekräftigten die Kinder, dass sie seit langem von dem Krieg und dessen schrecklichen Folgen für die Kinder in Norduganda wissen, insbesondere über die Verschleppung der Kinder und die Ermordung ihrer Eltern.
„Dieses Leid macht uns traurig und wir sind empört über das, was ihr ertragen müsst“, heißt es in der Botschaft.
Der Präsident der Päpstlichen Kindermissionswerke, Pater Augustine Lukenge, und Schwester Mary Fortunate Nakitto, die die Gruppe bei ihrem Besuch begleiteten, betonten, dass die Kinder seit langem den Wunsch geäußert hatten, ihre Altersgenossen im Norden des Landes zu besuchen, wo seit 20 Jahren Krieg herrscht. Seit 1986 dauert der bewaffnete Konflikt im Norden Ugandas bereits an. Die vorwiegend aus Mitgliedern des Acholi-Volkes bestehende LRA kämpft gegen den gegenwärtigen Staatspräsidenten Yoweri Museveni, der 1986 mit einem Putsch an die Macht gelangte, bei dem er eine Militärjunta stürzte, die größtenteils aus Mitgliedern des Acholi-Volkes bestand. Die ehemaligen Militärs dieses Volkes flüchteten in den Sudan und gründeten dort verschiedene Rebellenbewegungen, darunter die LRA. In den rund 20 Kriegsjahren wurden nach Schätzungen über 20.000 Kinder verschleppt.
In der von der LRA vertretenen Ideologie vermischen sich religiöser Elemente aus dem Christentum und dem Islam mit Elementen der afrikanischen Stammesreligionen. Aus diesem Grund engagieren sich auch die Religionsführer der Region im Rahmen der Acholi Religious Peace Initiative durch Verhandlungen mit den Guerillaeinheiten aktiv für den Frieden. Unter anderen setzt sich vor allem auch Erzbischof John Baptist Odama von Gulu für die Friedensarbeit ein. (LM) (Fidesdienst, 16/12/2005 - 43 Zeilen, 482 Worte)


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