AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Die katholische Kirche gibt keine Empfehlung zum Referendum zum Verfassungsentwurf ab, sondern lädt alle zur Teilnahme ein: „Die Stimmabgabe ist eine bürgerliche und moralische Pflicht“, so die kongolesischen Bischöfe

Donnerstag, 15 Dezember 2005

Kinshasa (Fidesdienst) - Die Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo fordert alle Bürger des Landes zur Teilnahme an dem Referendum zum Verfassungsentwurf am 18. Dezember auf, gibt jedoch keine Empfehlung, ob für oder gegen die neue Verfassung gestimmt werden soll.
Die Position der Kirche erläuterte der Vorsitzende der kongolesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Laurent Monsengwo Pasinya von Kisangani bei einem Treffen mit den Journalisten am 12. Dezember im Interdiözesanen Zentrum der katholischen Kirche in Kinshasa.
Erzbischof Monsengow verlas eine Verlautbarung der kongolesischen Bischöfe, in dem diese betonen, dass die Teilnahme an der Volksbefragung sowohl eine bürgerliche als auch eine moralische Pflicht sei, „deren Ergebnis unser Land voranbringt oder zu einem Rückschritt führen kann“. Der Erzbischof von Kisangani bekräftigte sodann, dass die Kirche keinerlei Empfehlung abgebe, um zu verhindern, dass die Kirche mit der Politik verwechselt wird. Mit Bezug auf die Konzilskonstitution „Gaudium et Spes“ erinnerte Erzbischof Monsengwo daran, dass „Die Kirche Zeichen und Wächterin des Transzendenten im Menschen sei, seiner angeborenen Rechte und seiner Grundlegenden Freiheiten.“
Die Kirche, so der Vorsitzende der kongolesischen Bischöfe, „appelliert an das Gewissen jeder Tochter und jedes Sohns unseres Landes, damit sie sich dessen, was auf dem Spiel steht, in ganzem Umfang bewusst wird. Jeder soll sein seine Entscheidungsfreiheit verantwortungsvoll nutzen“.
Aus diesem Grund forderte Erzbischof Monsengwo die kongolesischen Staatsbürger auf, sich eingehend über die Inhalte des Referendums zu informieren und betonte die Rolle der katholischen Kirche bei der Vorbereitung auf die Stimmabgabe. „Die Christen wurden über die Verfassungsfrage informiert und wir hätten uns gewünscht, dass die Kampagne auch im Landesinneren stattgefunden hätte“, so der Bischof mit Bezug auf die Kampagne der Regierung im Vorfeld der Volksbefragung. Die Aufklärungskampagne der Kirche wurde vor allem in Zusammenarbeit mit dem Büro der katholischen Kirche zur Koordinierung für das Gelingen der Übergangszeit (CARTEC) durchgeführt. (LM) (Fidesdienst, 15/12/2005 - 30 Zeilen, 320 Worte)


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