OZEANIEN/AUSTRALIEN - „’Nein’ zum Rassismus, ‚Ja’ zur Achtung jedes Menschen“, so der Erzbischof von Sydney, Kardinal George Pell, in einem Appell zur Jugendkriminalität in den Städten

Dienstag, 13 Dezember 2005

Sydney (Fidesdienst) - Während es in Sydney zu weiteren Unruhen und Gewalt mit rassistischem Hintergrund kommt, bei denen vor allem junge Weiße ihre Altersgenossen aus den Ländern des Nahen Ostens angreifen, verurteilte der Erzbischof von Sydney, Kardinal George Pell in einem Appell Rassismus und Gewalt und fordert gleichsam alle Bürger zur Achtung der Würde und der Rechte des Menschen unabhängig von Rasse, Kultur und Religion auf.
In der australischen Hauptstadt kam es vor allem entlang der bekannten Surfer-Strände südlich der Stadt zu rassistisch geprägten Übergriffen. Weiße Surfer und Badegäste meinen „ihr Territorium“ gegen Jugendliche aus den Ländern des Nahen Ostens verteidigen zu müssen, die jedes Wochenende aus den westlichen Vororten der Hauptstadt an die Strände kommen.
In einem von den australischen Medien veröffentlichten Appell erklärte Kardinal Pell: „Diese Auseinadersetzungen sind ein Unglück: alle Menschen guten Willens müssen den Extremismus auf beiden Seiten ablehnen, die Täter isolieren und die Gewalt beenden“. Der Erzbischof von Sydney bat in diesem Zusammenhang alle Bürger des Landes, Verbände und Komitees in den verschiedenen Stadtteilen, sich dafür zu engagieren, dass es zu keinen weiteren Unruhen kommt und der Geist des bevorstehenden Weihnachtsfests in Australien bewahrt werden kann.
Kardinal Pell betonte dabei, jeder Bürger habe das Recht darauf, sich an freie Strände zu begeben, ohne sich vor kriminellen Übergriffen fürchten zu müssen. Die katholische Glaubensgemeinschaft werde alles in ihren Kräften Stehende tun, um einen eigenen Beitrag zur Wiederherstellung von Frieden und Versöhnung zu leisten.
Auch die islamische Gemeinde in Sydney verurteilte die Gewalt. Man wies darauf hin, dass „die arabischen Australier bereits seit Jahren mit Rassismus und Gewalt konfrontiert werden. Doch diese Unruhen steigern das Niveau der Angst“. In diesem Zusammenhang laden sie alle Bürger des Landes zum Nachdenken auf. (Fidesdienst, 13/12/2005 - 27 Zeilen, 306 Worte)


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