AMERIKA/URUGUAY - Kirche sammelt Informationen zu Vermissten der Diktatur

Dienstag, 20 Oktober 2015 politik   bischöfe  

Montevideo (Fides) – Die katholische Kirche stellt den Angehörigen von vermissten Häftlingen die Pfarrgemeinden des Landes zur Verfügung, wo Informationen zu deren Identifizierung gesammelt werden sollen. Dies bestätigt der Erzbischof von Montevideo, Kardinal Daniel Fernando Sturla Berhouet, S.D.B., der sich derzeit zur Familiensynode in Rom aufhält.
Der Verein der Mütter und Angehörigen der Vermissten hatten eine entsprechende Bitte um Zusammenarbeit bei der Suche nach den Vermissten geäußert. In einem Schreiben, “das an alle Pfarreien, Kirchen und Synagogen verteilt wurde, wendet sich der Verein an alle, die detaillierte Informationen besitzen oder zur Identifizierung von Vermissten beitragen können.”
In diesem Zusammenhang betont der Kardinal, dass entsprechende Informationen auch anonym abgegeben werden können. "Solche Informationen werden auch zum friedlichen Zusammenleben der Menschen in Uruguay beitragen können ", so Kardinal Sturla.
Nach der Zeit der Diktatur (1972-1985) wurden zahlreiche Menschen vermisst: eine Liste mit 140 Namen wurde von der Kommission für “Frieden und Gerechtigkeit”, während die Menschenrechtskommission 192 Namen nennt. (CE) (Fides, 20/10/2015)


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