ASIEN/INDONESIEN - Besuch des Apostolischen Nuntius auf den Molukken in der Vorweihnachtszeit: die katholischen Gemeinden wehren sich gegen Gewalt und verkünden eine Botschaft des Friedens

Montag, 12 Dezember 2005

Ambon (Fidesdienst) - In seinem Gepäck hatte er die Botschaft von Papst Benedikt XVI-, der die Menschen auf den Molukken (Ostindonesien) ermutigt und sie seines Gebets versichert: der Apostolische Nuntius in Indonesien und Osttimor, Erzbischof Malcolm Ranjith Patabendige, der von Papst Benedikt XVI. am 10. Dezember zum Sekretär der Kongregation für die Gottesdienste und den Sakramentenkult ernannt wurde, besuchte vom 2. bis 9. Dezember die Molukken.
Der Nuntius besuchte auf den Molukken die einheimischen katholischen Gemeinden, mit denen er mehrere Gottesdienste feierte. Während seines Aufenthalts traf er sich auch mit Vertreten weltlicher Behörden und anderer Glaubensgemeinschaften, insbesondere der Protestanten und Muslime, zu einem herzlichen Gedankenaustausch.
Bei seinem Besuch wollte der Nuntius vor allem die Botschaft des Papstes übermitteln, wie er bei verschiedenen Anlässen betonte: der Nuntius wünschte sich ausdrücklich, dass die ruhige Situation und die guten Beziehungen von Dauer sein möge und bat die Vertreter der weltlichen und kirchlichen Behörden um entsprechendes Engagement. Ion diesem Zusammenhang betonte er auch die Notwendigkeit, die Wunden, die durch den Konflikt entstanden, der auf den Molukken bis vor drei Jahren herrschte, durch eine Atmosphäre der Versöhnung zum Wohle aller überwunden werden sollten.
Erzbischof Ranjith besuchte die Molukken in der Vorweihnachtszeit, während es in Ostindonesien, insbesondere auf den Molukken und auf der Insel Sulawesi erneut zu latenten Spannungen kam. Die Bevölkerung befürchtet eine Wiederaufnahme der interreligiösen Auseinandersetzungen, zu denen es in den Jahren von 1999 bis 2002 kam. Damals wurde der Konflikt von extremistischen Gruppen von Außen geschürt, die an einer Destabilisierung des Landes interessiert waren.
Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche berichten, wird angesichts der Anzeichen, die es in den vergangenen Monaten gab, befürchtet, dass es erneut zu Gewalt kommen könnte: in Poso (Sulawesi) wurden drei christliche Mädchen ermordet; in Palu (Sulawesi) wurde eine junge Christin ebenfalls ermordet; in Palu wurde ein christliches Ehepaar beim Verlassen einer Kirche angegriffen; in der Nähe einer Kirche in Ambon wurde eine Bombe entdeckt.
Auf den Molukken befürchtet man vor allem in der Zeit um Weihnachten und Neujahr weitere mögliche terroristische Angriffe. Aus diesem Grund wurden die Sicherheitsmaßnahmen zur Vorbeugung gegen eine mögliche Einreise von Terroristen bereits verstärkt. (Fidesdienst, 12/12(2005 - 36 Zeilen, 373 Worte)


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