AFRIKA/GUINEA - Erzbischof von Conakry betrachtet Wahl als politische Reifeprüfung

Freitag, 9 Oktober 2015 wahlen  

Conakry (Fides) - “Unser Land steht vor einer politischen Reifeprüfung”, so Erzbischof Vincent Coulibaly von Conakry in einem Hirtenbrief zu Präsidentschaftswahl am kommenden Sonntag, den 11. Oktober.
“Die Wahlkampagne in Conakry in den anderen Teilen des Landes hat die latenten ethnokritischen Instinkte geweckt und gezeigt, dass die Bürger des Landes nicht in der Lage sind über die Unterschiede hinauszusehen und gemeinsam für ihre Ideale einzutreten: an erster Stelle die nationale Einheit als Voraussetzung für Entwicklung“, klagt der Erzbischof.
Die Wahlkampagne fand in einer zunächst friedlichen Atmosphäre statt, die sich jedoch zuspitzte je näher die Wahl heranrückte. In der Hauptstadt Conakry und in anderen Teilen des Landes kam es zu Ausschreitungen zwischen den Anhängern des scheidenden Präsidenten und denen seines größten Widersachers, dem ehemaligen Premierminister Cellou Dalein Diallo. Die schlimmsten Zwischenfälle gab es in der vergangenen Woche in N'Zérékoré (im Südosten des Landes) wo ein Menschen ums Leben kam und mehrere verletzt wurden.
Bischof Coulibaly fordert die Bürger des Landes deshalb auf, “jede Form der Gewalt vor, während und nach der Wahl zu vermeiden” und wünscht sich, dass das Wahlergebnis von allen akzeptiert und respektiert werden wird.
Der Erzbischof erinnert daran, dass der „gemeinsame Nenner, der alle Bürger des Landes leiten soll, der Wunsch nach besseren Lebensbedingungen ist”, weshalb er die Politiker zu “Ruhe und Zurückhaltung” auffordert und die Medien um “richtige und glaubwürdige Information” bittet.
Abschließend lädt Erzbischof Coulibaly die Gläubigen zu einem Tag des Fastens und des Betens ein, “damit Gott unserem Land Guinea das größte Gut schenken möge, das wir uns alle wünschen: den Frieden“. (L.M.) (Fides 9/10/2015)



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