AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Die katholische Kirche möchte den Bürgern des Landes die Bedeutung der Volksbefragung zur Verfassung vom 18. Dezember bewusst machen

Freitag, 9 Dezember 2005

Kinshasa (Fidesdienst) - Die katholische Kirche in der Demokratischen Republik Kongo wird keine ausdrückliche Empfehlung zur Volksabstimmung über den Verfassungsentwurf vom 18. Dezember abgeben. Doch verschiedene kirchliche Einrichtungen, die versuchen, die im Rahmen von Aufklärungskampagnen die Bürger des Landes auf die Bedeutung der Stimmabgabe aufmerksam machen wollen, scheinen nach Berichten der katholischen Nachrichtenagentur DIA eher zu einem „Ja“ zu tendieren.
Das katholische Büro für die Koordinierung des Gelingens der Übergangszeit (CARTEC) der katholischen Bischöfe des Landes, präzisiert, dass „die Aufklärung im Zusammenhang mit dem Verfassungsentwurf ein unverzichtbares Instrument für die Entwicklung einer demokratischen Kultur in unserem Land darstellt“ und die CARTEC nicht der Wahlpropaganda für oder gegen den Verfassungsentwurf dienen wolle.
Mit Hilfe einer Broschüre sollen die Kongolesen bei der bewussten Entescheidungsfindung unterstützt werden. In der Einleitung erklärt die Sekretärin der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, Schwester Marie-Bernard Alima Mbalula, „Beide Antworten setzen eine gewissenhafte Auseinandersetzung mit den Schwächen der Gegenwart voraus, die Gegenstand einer eventuellen Revision der Verfassung im Falle eines Sieges der ‚Ja’-Stimmen sein könnten, oder eines neuen Verfassungsentwurfs im Falle eines Sieges der ‚Nein’-Stimmen“. In diesem Zusammenhang für die Ordensschwester auch zahlreiche Gründe für eine Stimme zugunsten der Annahme des gegenwärtigen Verfassungsentwurfs an. An erster Stelle betont Schwester Marie-Bernard Alima Mbalula, dass die Ablehnung des gegenwärtigen Entwurfs vor allem eine Verlängerung der Übergangszeit mit sich bringe, weil ein neuer Entwurf erarbeitet werden müsste, und dadurch die Gefahr bestehe, dass „ein neues juridisches Vakuum entsteht“, sollte die Formulierung eines neuen Entwurfs „nicht innerhalb der Frist für das Ende der Übergangszeit am 30. Juni 2006 abgeschlossen sein“. Unter den Gründen, die für eine ‚Ja’-Stimme sprechen würden, werden auch folgende angeführt: die Kosten für die Durchführung eines weiteren Referendums, wo bereits „50% der Kosten des bevorstehenden Referendums vom Ausland finanziert werden“; die Sicherheitslage im Land; die Armut im Land, die keinen weiteren Aufschub im Übergangsprozess erlaubt.
Auch das Studienzentrum für Soziale Aktion (CEPAS) der Jesuiten, befürwortete zum Abschluss eine Studienseminars zur Verfassung eine Billigung des vorliegenden Textes, da bei einem Sieg der ‚Ja’-Stimmen „der Übergansprozess fortgesetzt wird und man auf ein Ende der Übergangszeit am 20. Juni hoffen kann“. „Sollten die ‚Nein’-Stimmen gewinnen, wird es im Land nicht endende Diskussionen geben“, vermuten Vertreter des CEPAS. (LM) (Fidesdienst, 09/12/2005 - 36 Zeilen, 384 Worte)


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