ASIEN/NEPAL - Neue Verfassung: Extremisten protestieren gegen Bekräftigung der säkularen Staatsform

Mittwoch, 16 September 2015


Kathmandhu (Fides) – Die neue Verfassung in Nepal, die offiziell am kommenden 20. September promulgiert werden soll, bekräftigt die säkulare Staatsform, nachdem die verfassungsgebende Versammlung des Parlaments den Vorschlag einer Rückkehr zum “hinduistischen Staat” abgelehnt hat. Die „säkulare Staatsform“ wird von der katholischen Kirche und anderen ethnischen und religiösen Minderheiten begrüßt, stößt aber bei nationalistischen hinduistischen Gruppen auf Widerstand.
Bei Protestkundgebungen explodierten unterdessen am vergangenen 14. September Sprengsätze in zwei Kirchen im Distrikt Jhapa im Westen des Landes. Dabei wurden die Gebäude beschädigt, Menschen wurden nicht verletzt. Am 15. September wurden drei Polizeibeamte verletzt, die versuchten eine Bombe in einer dritten Kirche zu entschärfen. An den Tatorten wurden Broschüren der gewaltbereiten hinduistischen Organisation “Hindu Morcha Nepal” gefunden.
In Nepal gilt seit 2007 die Laizistische Staatsform, nachdem die hinduistische Monarchie abgeschafft wurde, doch in den darauf folgenden Jahren nahmen nationalistische Strömungen in der Gesellschaft und in der Politik zu, die von der “Rastirya Prajatantra Party –Nepal” (RPP-N) angeführt werden.
Unterdessen bereitet Christen in Nepal die Änderung des Artikels 31 der Verfassung sorge, der “jede Handlung mit dem Ziel der Bekehrung von Personen von einer Religion zu einer anderen als strafbar bezeichnet”. Dieser Artikel könnte nach Ansicht der Christen von hinduistischen Extremisten missbraucht werden, um Christen der Proselytenmacherei zu beschuldigen, wie dies in Indien geschieht. (PA) (Fides 16/9/2015)


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