VATIKAN - „Wir sollen gewiss sein, dass wo schwer und stürmisch die Prüfungen auch sein mögen, die uns erwarten, wir doch nie uns selbst über lassen bleiben, denn wir werden den Händen des Schöpfer nicht entgleiten, jenen Händen, die uns geschaffen haben und uns nun auf dem Weg des Lebens begleiten“. Katechese des Papstes zu Psalm 138

Mittwoch, 7 Dezember 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Die Dankeshymne in Psalm 138 („Dank für Gottes Hilfe“) war Gegenstand der Katechese von Papst Benedikt bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 7. Dezember.
Das Danklied beginnt mit dem persönlichen Dank des Betenden zum „Herrn, der von Engeln umgeben ist, aber auch die Betenden im irdischen Tempel hört“. Einen Augenblick lang richtet sich der Blick in die Vergangenheit, als die Stimme des Herrn während der Zeit des Leidens auf den Hilferuf des Gläubigen antwortete und seiner Seele Kraft gab. Sodann blickt der Psalmist auf die Welt und „stellt sich vor, dass sein Zeugnis den gesamten Horizont umfasst … in einem gemeinsamen Lobpreis der Größe und der Herrlichkeit Gottes“.
„Im Mittelpunkt dieses Loblieds, das von allen Völkern aufsteigt, stehen die ‚Herrlichkeit’ und die ‚Wege des Herrn’“, so der Papst, „das heißt, sein Heilsplan und seine Offenbarung. Man erfährt auf diese Weise, dass Gott gewiss ‚erhaben’ und transzendent ist, jedoch auch liebevoll ‚auf die Niedrigen blickt’, während er dies Stolzen im Zeichen der Ablehnung und des Urteils entfernt… Gott entscheidet sich also für die Schwachen, für die Opfer und für die Letzten: dies sollen alle Könige wissen, damit sie erkennen, welche Option sie bei der Regierung der Völker wählen sollen“.
Der Betende kehrt sodann zum persönlichen Lob zurück und bittet Gott auch für Hilfe bei den Prüfungen der Zukunft. Angesichts aller Feindseligkeit, die dem Gerechten auf seinem Weg durch das Leben begegnen können, weiß er doch, dass Gott ihn nie allein lassen wird: „Wir sollen gewiss sein, dass wo schwer und stürmisch die Prüfungen auch sein mögen, die uns erwarten, wir doch nie uns selbst über lassen bleiben, denn wir werden den Händen des Schöpfer nicht entgleiten, jenen Händen, die uns geschaffen haben und uns nun auf dem Weg des Lebens begleiten“.
Zum Abschluss der Generalaudienz wandte sich der Heilige Vater in einem besonderen Grußwort an die Teilnehmer des von der Kongregation für den Klerus anlässlich des 40. Jahrestages der Veröffentlichung des Konzilsdekrets „Presbyterorum ordinis“ veranstalteten Kongresses: „Liebe Brüder, dieses Konzilsdokument hat eine bedeutende Etappe im Leben der Kirche gekennzeichnet, was die Reflexion über das Wesen und die Eigenschaften des Priesteramts anbelangt, das die Priester Jesus Christus, dem Hirten seines Volkes, gleichmacht. Nach seinem Abbild und in seinem Dienst sollen die Priester ihr leben für die Herrlichkeit Gottes und das Heil der Seelen hingeben. (SL) (Fidesdienst, 07/12/2005 - 34 Zeilen, 439 Worte)


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