VATIKAN - „Heute müssen wir mit neuer Begeisterung verkünden, dass das Evangelium der Familie ein Weg der menschlichen und geistlichen Verwirklichung ist … und allen Menschen helfen, sich bewusst zu werden, wie viel Böses dem Verbrechen der Abtreibung innewohnt“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache an die Vorsitzenden der bischöflichen Kommissionen für die Familie und das Leben in Lateinamerika

Montag, 5 Dezember 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Heute müssen wir mit neuer Begeisterung verkünden, dass das Evangelium der Familie ein Weg der menschlichen und geistlichen Verwirklichung ist, in der Gewissheit, dass der Herr mit seiner Gnade stets gegenwärtig ist. Diese Verkündigung wird oft von falschen Vorstellungen von der Ehe und der Familie entfremdet, die den ursprünglichen Plan Gottes nicht respektieren. In diesem Sinn ist man so weit gegangen, neue Formen der Ehe vorzuschlagen, von denen einige den Kulturen der Völker fremd sind und deren spezifisches Wesen verfälscht wird“, so Papst Benedikt XVI. bei der Audienz für die Teilnehmer des vom Päpstlichen Rat für die Familie veranstalteten dritten Treffens der Vorsitzenden der bischöflichen Kommissionen für die Familie und das Leben in Lateinamerika, die er am 3. Dezember in Audienz empfing.
„Auch was das Leben anbelangt entstehen neue Entwürfe, die dieses grundlegende Recht in Frage stellen“, so der Papst weiter. „Daraus folgt, dass die Beseitigung des Embryos oder dessen willkürliche Nutzung im Namen des wissenschaftlichen Fortschritts, der die eigenen Grenzen nicht anerkennt und die moralischen Prinzipien zum Schutz der Menschenwürde nicht respektiert, zur Bedrohung für das menschliche Wesen selbst wird, das sich auf eine Objekt oder ein reines Instrument reduziert. Wenn man ein solches Niveau erreicht, hat das Auswirkungen auf die Gesellschaft, deren Grundfesten erschüttert werden, was vielfache Gefahr mit sich bringt.“
In seiner Ansprache dankte der Papst den Bischöfen ganz besonders für ihre pastorale Fürsorge, „in der Absicht die grundlegenden Werte der Ehe und der Familie zu bewahren, die vom Phänomen der gegenwärtigen Säkularisierung bedroht sind, die das soziale Gewissen daran hindert, die Identität und die Sendung des Instituts Familie auf angemessene Weise zu erkennen, und zuletzt auch dem Druck ungerechter Gesetze ausgesetzt sind, die deren grundlegende Rechte ignorieren“. Außerdem erinnerte Papst Benedikt XVI. an die Pflicht der Hirten, „den außerordentlichen Wert der Ehe, als natürliches Institut und ‚Erbe der Menschheit’ mit seinem ganzen Reichtum darzustellen“.
Der Heilige Vater erklärte in diesem Zusammenhang auch, er freue sich über die Konsolidierung des Engagements der Ortskirchen zum Schutz der Familien, „die im liebevollen Plan Gottes wurzelt und ein unersetzbares Modell für das Gemeinwohl der Menschheit darstellt“. Außerdem betonter er, dass in Lateinamerika und an allen anderen Orten, „die Kinder ein Recht darauf haben, in einer auf der Ehe gründenden Familie geboren zu werden und aufzuwachsen, wo die Eltern die für die Kinder ersten Glaubenserzieher sind und die Kinder ihre menschliche und geistige Reife erlangen können. In Wirklichkeit sind die Kinder der größte Reichtum und das wertvollste Gut der Familie“. Es müsse den Menschen deshalb dabei geholfen werden, sich bewusst zu werden, wie viel Böses dem Verbrechen der Abtreibung innewohnt, die ein Angriff auf das menschliche Leben zu dessen Beginn und damit eine Aggression gegen die Gesellschaft selbst darstellt. Deshalb haben Politiker und Gesetzgeber als Diener des Gemeinwohls die Pflicht, das grundlegende Recht auf Leben, Frucht der Liebe Gottes, zu schützen.“ Damit dieses Ziel erreicht werden könne, sei es notwendig, dass Pastoralarbeiter, Priester und Laien eine solide Ausbildung in diesem Bereich besitzen.
Zum Abschluss seiner Ansprache erinnerte der Heilige Vater an das bevorstehende Weltfamilientreffen in Valencia (Spanien) und ermutigte alle, die sich „mit der schwierigen Aufgabe der Vorbereitung“ befassen, und wünschte gleichsam die Anwesenheit zahlreicher Delegationen aus Lateinamerika. „Meinerseits“, so Papst Benedikt XVI. abschließend, „unterstütze ich die Veranstaltung dieses Treffens entschieden und vertraue es dem liebevollen Schutz der Heiligen Familie an.“ (SL) (Fidesdienst, 05/12/2005 - 49 Zeilen, 610 Worte)


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