ASIEN/PAKISTAN - Erdbebenopfer in Kaschmir: Erste Opfer der Kälte in den betroffenen Gebieten

Mittwoch, 30 November 2005

Lahore (Fidesdienst) - Mit Einbruch des Winters spitzt sich die Situation in den Aufnahmelagern im Kaschmir zu, in denen die Opfer des Erdbebens um 8. Oktober untergebracht sind. In den vom Erdbeben betroffenen Gebieten starben bereits die ersten Menschen an den Folgen der Kälte. Da die Temperaturen vor allem in den höher gelegenen Regionen weiter sinken, wird es nach Einschätzung der Experten der Hilfsorganisationen weitre Opfer geben.
Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) versorgte die Menschen in den abgelegenen Dörfern in den Bergregionen bereits mit über 80.000 Decken und zehntausenden Plastikplanen. Die schlechten meteorologischen Bedingungen behindern jedoch auch die Verteilung von Hilfsgütern. Einige Straßen in den Tälern von Neelum und Allai sind nach den Schneefällen und Erdrutschen nicht mehr befahrbar. Die Straßentransporte sind derzeit durch Glätte und die Gefahr weiterer Erdrutsche gefährdet.
In den tiefer gelegenen Gebieten bereitet sich das UNHCR darauf vor, den Menschen zu helfen, die ihre Dörfer in den Bergregionen infolge der sinkenden Temperaturen verlassen mussten. In den vergangenen beiden Tagen berichtete die Armee von hunderten Familien, die jeden Tag das Kaghan-Tal verlassen. Rund 700 Menschen warten auf die Übersiedelung nach Banna im Allia-Tal wo sich die Aufnahmelager von Maira und Batagram befinden. Bei den Menschen, die in den vergangenen Tagen dort ankamen, wurde ein sehr schlechter Gesundheitszustand festgestellt, viele waren bereits von Lungenerkrankungen geschwächt. Die Camps bereiten sich durch die Verteilung von zwei Plastikplanen pro Zelt und drei Decken pro Person auf den Einbruch des Winters vor.
Wenn weitere Menschen aus den Bergen in die Camps oder in die provisorischen Ansiedlungen in den Tälern kommen werden, werden sich voraussichtlich die Situation bei der Wasserversorgung und die Hygienebedingungen zusätzlich verschlechtern. (Fidesdienst, 30/11/2005 - 26 Zeilen, 284 Worte)


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